Burnout-Phase: Abbau der Leistungsfähigkeit
Der Abbau der Leistungsfähigkeit im Rahmen eines Burn-Outs erfolgt auf zwei Ebenen. Einerseits leidet die körperliche Leistungsfähigkeit, andererseits ist das Denkvermögen geschwächt.
Ist der Betroffene einmal in dieser Phase, so wird es sehr anstrengend, alleine einen Weg hinaus zu finden. Damit das gelingt, sollte sich der Betroffene allerdings klar darüber werden, an welchem Punkt des Burnout er sich befindet und im Zweifel professionelle Hilfe suchen.
Solange die Leistungsfähigkeit noch gegeben war, konnte sich der Betroffene vormachen, dass das Leben bislang in geordneten Bahnen verlief. Spätestens mit dem sichtbaren Abbau der Leistungsfähigkeit müssen selbst größte Zweifler zugeben, dass die Rahmenbedingungen der Lebensweise und Arbeitsweise nicht mehr stimmen. Emotionaler Zustände wie Verdrossenheit und Gleichgültigkeit lassen sich nach außen verbergen, doch der eintretende Verfall der Konzentrationsfähigkeit zieht Fehler nach sich, die auch Außenstehende erkennen.
Einschränkungen geistiger Leistungsfähigkeit
Die Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit eines vom Burnout-Syndrom betroffenen Menschen schlagen sich in mehreren Bereichen nieder. Die kognitive Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Das bedeutet, dass die Konzentration- und Merkfähigkeit zurückgeht. Es zeigen sich Ungenauigkeiten und Zeichen von Desorganisation. Verpasste Termine, vergessene Geburtstage, vermehrte Rechtschreib- und Rechenfehler gehören dazu. Außerdem leidet die Entscheidungsfähigkeit. Betroffene sind in der Regel nicht mehr in der Lage, klare Anweisungen zu geben oder diese Umzusetzen. Mit dem Leistungsabbau ist Abbau der Motivation eng verknüpft. Die Betroffenen zeigen nur noch eingeschränkt Initiative und arbeiten nicht mehr produktiv. Stattdessen besinnen Sie sich darauf, nur noch das Nötigste zu leisten. Auch ist die Kreativität in Mitleidenschaft gezogen. Die Bereiche Fantasie und Flexibilität leiden erheblich und sorgen dafür, dass der Alltag gleichförmig und unspektakulär wird. Insbesondere in kreativen und beratenden Berufen ist dieser Punkt ein großes Problem. Nicht zuletzt führt die Einschränkung geistiger Leistungsfähigkeit dazu, dass ein striktes Denken im Schwarz-Weiß-Muster vorgezogen wird. Widerstände gegen jegliche Art von Veränderungen sind ebenfalls ganz typisch.
Einschränkungen körperlicher Leistungsfähigkeit
Menschen auf dem Weg ins Burnout fühlen sich durchweg energielos, müde und nahezu apathisch. Die geistige Leistungsfähigkeit raubt den Betroffenen viel Kraft. Die Lebensfreude ist fast komplett verschwunden und auch der Körper folgt diesem Muster. Im Alltag scheinen die Anforderungen unüberwindlich oder stellen gar unlösbare Probleme dar. Das führt dazu, dass Betroffene morgens nicht aufstehen möchten, weil sie sich körperlich müde und abgeschlagen fühlen. Das gesamte Potenzial körperlicher Leistungsfähigkeit reduziert sich auf ein Minimum. Das hat Konsequenzen, die über gelegentliche Erschöpfungszustände weit hinausgehen. Verspannungen, Magenschmerzen, steife Glieder, Muskelabbau und Krämpfe sind generelle Erscheinungen. Durch die eingeschränkte körperliche Aktivität kommt es zu Reaktionen im Organismus, die erheblich unangenehmere Auswirkungen auf den Körper haben. Nicht nur, dass Schlaflosigkeit, Infektionen, Erkältungskrankheiten und Herz-Kreislauf-Beschwerden auftreten, sondern das Ausbleiben von Stresshormonen lässt viele vom Burnout bedrohte Menschen auch zu Suchtmitteln greifen. Denkbar sind Nikotin, Alkohol und übermäßig starke Nahrungsaufnahme, die wiederum weitere körperliche und psychische Konsequenzen nach sich ziehen.