Himbeerpflanze

yippy
von yippy
4 min
04.12.2017 00:00:00

Himbeeren werden im Volksmund auch als Mutterbeere, Runzelbeere oder Katzenbeere bezeichnet. An die reifen Beeren heranzukommen ist nicht immer ganz einfach, denn Himbeerpflanzen tragen kleine Stacheln. Entgegen ihrem Namen gehören Himbeeren eigentlich nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelsteinfrüchten.

Himbeerpflanze – Herkunft und Geschichte

Die Heimat der Himbeeren sind westsibirische und europäische Wälder. Schon seit dem Mittelalter sind Himbeerpflanzen auch als wild wachsende Sträucher zu finden. Nicht selten sieht man bei einem Waldspaziergang die dichten Büsche stehen, die im Sommer mittelgroße und saftige Beeren tragen.

Während Himbeeren früher überwiegend in den Klostergärten wuchsen, wurden die Pflanzen ungefähr ab dem 16. Jahrhundert auch in den Hausgärten angebaut.

Ihren Namen verdankt die Beere einem Wort aus dem althochdeutschen. Hintperi, was so viel wie Beere der Hirschkuh heißt, ist der Namensgeber. Die Bezeichnung Hintperi gibt auch Aufschluss über den bevorzugten Standort der Himbeere, da diese noch heute in Wäldern und an Lichtungen wächst.

Giftigkeit

Himbeeren wachsen als Strauch und gehören zu den ungiftigen Pflanzen. Die Beeren können roh verzehrt oder weiter verarbeitet werden. Unter anderem lässt sich aus Himbeeren Marmelade, Saft, Gelee und Wein zubereiten.

Blütezeit der Himbeerpflanze

Himbeersträucher wachsen nicht nur in die Breite, sondern können auch zwei Meter Höhe erreichen. Dem entsprechend reich sind die Sträucher mit Beeren besetzt. Die Blüte beginnt bei der Pflanze durchschnittlich im Mai. Bei einigen Sorten zeigen sich die weißen Blüten erst im Juni oder Juli.

Ende der Blütezeit

Je nach Sorte blühen Himbeeren zu verschiedenen Zeiten. Die ersten Blüten zeigen sich bereits im Mai, andere erst einen Monat später. Einige Himbeeren blühen bis in den September hinein und setzen mit den fünfblättrigen weißen Blüten einen schönen Blickfang. Die Blüten der Himbeere sind geruchslos, bieten Schmetterlingen und Bienen aber reichlich Pollen und Nektar an.

Rubus idaeus – Schneiden und Pflege

Himbeeren sind ausdauernde Pflanzen, die über viele Jahre hinweg wachsen. Da die Sorten in unterschiedlichen Monaten blühen, tragen sie auch nicht alle zur gleichen Zeit Früchte. Es gibt daher die sogenannten Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren. Sommerhimbeeren entwickeln ihre kleinen Beeren immer an den Trieben aus dem Vorjahr.

  1. Sommerhimbeeren werden ab Mitte Mai geschnitten. Von den Trieben, die neu gewachsen sind und mindestens 30 cm hoch sind, werden die zehn bis 15 stärksten Triebe ausgesucht, und alle anderen Triebe knapp über dem Boden ab. Die verbleibenden Triebe werden mit Bindedraht senkrecht an Spanndrähten befestigt.
  2. Bei den Herbsthimbeere gelingt der Schnitt einfacher. Mit einer scharfen Gartenschere oder einer Rosenschere werden die entsprechenden Triebe direkt nach der Ernte der Beeren abgeschnitten. Dadurch können sich im kommenden Frühjahr wieder neue Triebe bilden, an denen dann die Himbeeren wachsen.
  3. Ein Pflegeschnitt kann bei beiden Sorten erfolgen. Dabei werden abgestorbene Pflanzenteile, tote Triebe und welke Teile der Himbeere mit einer scharfen Rosenschere aus dem Strauch heraus geschnitten.

Winterhart

Rubus idaeusHimbeeren sollten an einem geschützten Ort gepflanzt werden. Es handelt sich um ausdauernde und kräftige Pflanze, die ohne Probleme im Freien überwintern können. Sehr junge Pflanzen sollten jedoch mit einer schützenden Schicht aus Laub versehen und am Boden mit einem speziellen Gartenvlies abgedeckt werden.

Himbeeren, die im Kübel kultiviert werden, können zum Überwintern auf eine Styroporplatte gestellt und in Vlies gewickelt werden. Alternativ lassen sich sich auch in einem frostfreien Raum überwintern, sollten dann aber nach dem Frost – im Frühjahr – wieder ins Freie gebracht werden.

Krankheiten der Himbeerpflanze

Auch wenn Himbeeren zu den mehrjährigen und robusten Pflanzen zählen, können sie von Krankheiten befallen werden. Diese lassen sich in den meisten Fällen, ebenso wie die Schädlinge, gut behandeln und vertreiben.

  • Wenige Knospen und mangelnde Fruchtstände können ein Anzeichen für die Rote Wurzelfäule sein. Bei dieser Krankheiten bekommen die Wurzeln eine graue bis bräunliche Farbe. Die Krankheit entsteht durch Staunässe.
  • Zu viele Regel, ein feuchter Standort oder zu viel Gießwasser kommen als Auslöser in Betracht. Betroffene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden und der Boden mithilfe einer Drainage durchlässiger gemacht werden.
  • Sommerhimbeeren leiden oft unter der Rutenkrankheit, die durch einen Pilz verursacht wird. Ruten und Triebe, die von diesem Pilz befallen sind, bekommen keine Nährstoffe mehr und sterben schließlich ab.
  • Es hilft, wenn die Himbeerpflanze ausgelichtet wird und alle betroffenen Pflanzenteile entfernt werden. Der Boden sollte regelmäßig von Laub und Unkraut befreit werden.
  • Eine Krankheit, die sich erst beim Reifen der Früchte erkennen lässt, ist die Fruchtfäule. Die Früchte beginnen zu schimmeln und werden ungenießbar. Zur Bekämpfung müssen alle Beeren entfernt und die Pflanze mit einem Fungizid behandelt werden.
  • Nicht gefährlich, aber unschön anzusehen, ist die Brennfleckenkrankheit. An den Ruten bilden sich zahlreiche, kleine und violette Flecken. Werden die betroffenen Pflanzenteile entfernt, kann die Himbeere gesund nachwachsen und auch die Früchte bleiben genießbar.

Himbeeren vermehren

Wer von den saftigen Beeren nicht genug bekommen kann, oder vielleicht sogar einen Himbeerstrauch verschenken möchte, kann Himbeeren auch ohne den grünen Daumen sehr leicht selbst vermehren.

Himbeeren bilden sogenannte Wurzelausläufer, die man ca.50 cm von der eigentlichen Pflanze entfernt wachsen sieht. Sind diese Ausläufer mindestens 10 bis 20 cm groß, werden sie einfach mit einem Spaten großzügig ausgestochen und neu eingepflanzt. Himbeeren, die durch Ausläufer vermehrt werden, tragen allerdings erst im Folgejahr eigene Früchte.

Auch durch Absenker lassen sich Himbeerpflanzen vermehren. Dazu wird einfach ein junger Trieb, der ausreichend lang gewachsen ist, vom unteren Teil her gebogen und in die Erde eingelassen. Damit der Trieb dort bleibt und anwächst, kann ein Stein zum Beschweren aufgelegt werden.

Rubus idaeus mit Stecklingen vermehren

Stecklinge sind ebenfalls eine Möglichkeit, wenn Himbeeren vermehrt werden sollen. Von den jungen Trieben werden nur die oberen Spitzen abgeschnitten. Der Steckling sollte ca. 10 cm lang, wobei die oberen zwei bis drei Blätter an dem Trieb belassen werden.

Der Steckling wird dann in einen Topf mit Anzuchterde gesetzt und sollte möglichst sonnig, am besten auf der Fensterbank, gezogen werden. Die ersten Wurzeln bilden sich bereits nach zwei bis drei Wochen. Sobald sich ausreichend Wurzeln an der Jungpflanze gebildet haben, kann die Himbeere ins Freie gesetzt werden.

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