Vitamin D Spiegel

yippy
von yippy
3 min
21.10.2022 00:00:00

Vitamin D Spiegel

Einen Vitamin-D-Spiegel unter 20 Mikrogramm pro Liter bezeichnen Experten als Vitamin-D-Mangel. Zwischen 20 und 30 Mikrogramm pro Liter stellt auch noch einen zu niedrigen Vitamin-D-Gehalt dar. Endet der Winter, weisen über die Hälfte der Deutschen einen Vitamin-D-Mangel mit 20 Mikrogramm pro Liter auf. Die Ursache für diesen Befund liegt darin, dass der Vitamin-D-Haushalt natürlicherweise nur vom Sonnenlicht abhängt. Nur wenige Nahrungsmittel führen dem Organismus größere Mengen an Vitamin D zu.

Der Vitamin-D-Spiegel und seine Wirkung auf den Kalzium-Stoffwechsel

Wissenschaftler bestätigen, dass ein optimaler Vitamin-D-Spiegel bei zwischen 30 bis 70 Mikrogramm pro Liter liegt. Unter 30 Mikrogramm pro Liter sinkt die Kalzium-Absorption des Darms deutlich und das Parathormon entsteht vermehrt. Steigt das Vitamin D im Organismus von 20 auf 32 Mikrogramm pro Liter, erhöht sich die Kalzium-Aufnahme im Darm um die Hälfte. Dieser Effekt wirkt sich auf Dauer auf die Knochendichte aus.

Nahe des Äquators lebende Menschen weisen fast durchgehend mehr als 30 Mikrogramm Vitamin D pro Liter auf. Dennoch leiden weltweit eine Milliarde Menschen unter einem Vitamin-D-Mangel von unter 20 Mikrogramm pro Liter. In europäischen und US-amerikanischen Altenpflegeheimen macht sich dieser Notstand schwerwiegend bemerkbar. Eine große Metaanalyse zeigte den direkten Zusammenhang zwischen der Menge an Vitamin D im Körper und der Knochendichte. Bei Werten über 40 Mikrogramm pro Liter verfügten Studienteilnehmer über die maximale Knochendichte. Osteoporose kommt daher deutlich häufiger bei Bewohnerinnen der nördlichen Breitengrade vor. Eine Schenkelhalsfraktur haben in Oslo und Stockholm 3.500 von 100.000 Frauen. In Singapur leiden nur 300 von 100.000 Frauen unter diesem Bruch.

Vitamin-D-Spiegel und sein Effekt auf das Immunsystem

Vitamin D wirkt antiproliferativ und stärkt das Immunsystem positiv. Personen aus den nördlichen Gefilden tragen ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten wie Pankreas-, Prostata-, Ovarial-, Mamma-Ca-, M. Hodgkin und andere. Fällt das Vitamin D unter 20 Mikrogramm pro Liter, erhöht das die Gefahr auf Kolon-, Mamma- und Prostatakarzinomen. Die Inzidenzwahrscheinlichkeit steigert sich um 30 bis 50 Prozent. Die Mortalitätsrate steigt ebenfalls. Teilnehmerinnen an der Studie der Women's Health Initiative mit weniger als zwölf Mikrogramm pro Liter wiesen ein stark erhöhtes Risiko auf. Sie entwickelten innerhalb von acht Jahren mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit ein kolorektales Karzinom.

Der Vitamin-D-Spiegel und Diabetes

In einer finnischen Studie mit über 10.000 Babys senkte eine Vitamin-D-Therapie mit 2.000 Internationalen Einheiten täglich das Risiko auf Typ-I-Diabetes. Die Behandlung im ersten Lebensjahr reduzierte die Gefahr in den folgenden 31 Jahren um 80 Prozent. Auch gegenüber einer Insulinresistenz und Typ-II-Diabetes besitzt Vitamin D eine positive Wirkung. 800 Internationale Einheiten Vitamin D und 1.200 Milligramm Calcium am Tag senkten das Risiko für Diabetes Typ II. Gegenüber einer Dosis von 400 Internationalen Einheiten und 600 Milligramm Calcium am Tag betrug es 33 Prozent weniger.

Vitamin D erhöhen für die Gesundheit

Die American Academy of Dermatology empfiehlt, Vitamin D durch Präparate und nicht durch mehr Sonnenlicht zu erhöhen. Für die Prophylaxe raten die Forscher zu folgenden Dosen:

  • bei Kindern und Jugendlichen im Winter und mangelndem Sonnenlicht 400 bis 1.000 Internationale Einheiten täglich,
  • bei Erwachsenen im Winter sowie bei mangelnder Sonnenlichtexposition 800 bis 1.000 Internationale Einheiten,
  • bei Personen über 50 Jahren grundsätzlich zu jeder Zeit 800 bis 1.000 Internationale Einheiten
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit 1.000 bis 2.000 Internationale Einheiten
  • bei Niereninsuffizienz grundsätzlich zu jeder Zeit 1.000 Internationale Einheiten. Dialysepatienten verfügen trotz häufiger Aufnahme von Vitamin D über einen Vitamin-D-Mangel. Der Spiegel liegt bei diesen Patienten idealerweise über 30 Mikrogramm pro Liter. Daher erweist sich die Gabe von Vitamin D als erforderlich.

Handelt es sich beim Patienten um einen nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel von unter 20 Mikrogramm pro Liter, raten Ärzte zu:

  • acht Wochen einmal wöchentlich 20.000 Internationale Einheiten Vitamin D,
  • bei weiterhin bestehendem Vitamin-D-Mangel weitere acht Wochen einmal wöchentlich 20.000 Internationale Einheiten,
  • bei einem erreichten Vitamin-D-Spiegel von 32 Mikrogramm pro Liter und mehr 20.000 Internationale Einheiten alle zwei bis drei Wochen dauerhaft einnehmen. Bei vermehrter Sonnenlicht-Exposition passt der behandelnde Arzt die Therapie an.

Ein Vitamin-D-Spiegel, der unter 20 Mikrogramm pro Liter liegt, erhöht das Risiko von Osteoporose, Krebs sowie Typ-I- und Typ-II-Diabetes. Der Spiegel erhöht sich dauerhaft bei prophylaktischer oder therapeutischer Einnahme von Vitamin-D-Präparaten.