Vitamin D Wirkung
Cholecalciferol (Vitamin D) kommt in allen nicht-pflanzlichen Eukaryoten, Lebewesen mit einem Zellkern in ihren Zellen, vor. Tier und Mensch besitzen es. Die Bezeichnung als Vitamin führt zu Missverständnissen, da Vitamin D die Wirkung eines Prohormons im menschlichen Körper entfaltet. Unter der Einstrahlung ultravioletten Lichts bildet es sich aus 7-Dehydrocholesterol. Über eine Zwischenstufe wandelt es sich zu dem Hormon Calcitriol.
Funktion und Wirkung von Vitamin D im Körper
Nach seiner Bildung durch ultraviolettes Licht transportiert das Blut Vitamin D und sein bindendes Protein in die Leber. Das Enzym Cytochrom P450 2R1 verwandelt es in den Zellen der Leber zu Calcidiol, einer Speicherform von Vitamin D.
An ein Protein gebunden, zirkuliert es wieder im Blut für ungefähr 19 Tage. Die Speicherform von Vitamin D erweist sich als notwendig, da der Körper nicht ununterbrochen Licht auffängt. Über das Blut gelangt das Vitamin D in seiner Speicherform Calcidiol in das Zielgewebe, etwa die Nieren.
Dort geschieht seine Aktivierung zu Calcitriol . Erst Calcitriol löst die notwendigen Reaktionen der Vitamin-D-Rezeptoren aus. Die Aktivierung in der Niere hängt ab von den Faktoren Parathormon, Kalzium- und Phosphatspiegel. Steigt der Parathormonspiegel und sinken Kalzium- und Phosphatspiegel, kommt es zur Aktivierung von Calcitriol.
Die Regulatoren dienen der Herstellung von gerade soviel Vitamin D, dass es den Körper zur Synthese von Kalzium und Phosphat anregt. In anderen Zielgeweben regeln Faktoren wie Zytokine oder Wachstumshormone die Herstellung von Calcitriol. Die Vitamin-D-Wirkung in den Zellen der Zielorgane ist die eines Steroidhormons. Es kommt zur Bindung des Vitamin-D-Rezeptors. Im Zellkern verändert dieser die Transkription verschiedener Gene, die auf Hormone reagieren. Das bewirkt eine Änderung in der Herstellung von Proteinen.
Langfristige Wirkung von Vitamin D im Körper
Vitamin D ähnelt also viel eher einem Differenzierungshormon als einem Vitamin. Der Körper wandelt es in ein Hormon um, das das Wachstum der Zellen reguliert und die Knochen stärkt. Es verhindert außerdem die Wucherung krankhafter Zellen , die unter Umständen bösartig wird. Studien zeigen, dass Vitamin D eine Wirkung besitzt, die das Risiko für unterschiedliche Krebsarten wie Dickdarmkrebs deutlich senkt.
Die meisten Körpergewebe verfügen nicht nur über die Kapazitäten, Vitamin D zu erkennen, sondern es auch zu bilden. Das führt zu dem Schluss, dass es sich bei Vitamin D um ein zentrales Hormon, das den Körper schützt, handelt. Klinische Studien verdeutlichen, dass Vitamin D die Wirkung aufweist, chronische Krankheiten positiv zu beeinflussen. Es stärkt nicht zuletzt bei Typ I Diabetes, Multipler Sklerose und Rheumatischer Arthritis das Immunsystem.
Vitamin D wirkt zudem schützend für viele Gewebe gegen Alterungsprozesse. Es bewahrt die Haut vor UV-bedingter Schädigung. Es handelt sich bei Vitamin D um eine aussichtsreiche Substanz für die natürliche Anti-Aging-Medizin. Alle Körpergewebe weisen Vitamin-D-Rezeptoren auf. Daraus ergibt sich ein Bedarf jedes Gewebes nach Vitamin D, um optimal zu funktionieren.
Die Vitamin-D-Wirkung entfaltet sich nicht nur bei Krebs. Vitamin D schützt außerdem vor Bluthochdruck und Herzerkrankungen . Als Indiz für die schützende Funktion bei Herzerkrankungen dient die Herztodesrate, die im Winter gegenüber den sonnigen Tagen ansteigt.
Studien zur Wirkung des Vitamin D
Auch im Hinblick auf das Gehirn weist Vitamin D eine Wirkung auf . Insbesondere das Gehirn älterer Menschen profitiert von der Aufnahme von Vitamin D. Diesen Schluss erlaubt ein Beitrag von Forschern der Universität Manchester in der Fachzeitschrift Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry. Sie untersuchten 3.000 Männer im Alter von 40 bis 79 Jahren in einer europaweiten Studie.
Sie führten eine Reihe kognitiver Tests mit den Teilnehmern durch. Dabei schnitten Versuchsteilnehmer, die mehr Vitamin D im Blut aufwiesen, auf dem Gebiet der Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit besser ab. Bei steigendem Alter machte sich der Effekt deutlicher bemerkbar. Das Ergebnis beeinflussende Faktoren wie Maß an körperlicher Bewegung, Depressionen und Jahreszeiten berücksichtigten die Forscher in ihren Berechnungen.
Die Studie stellte einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und höheren kognitiven Fähigkeiten fest. Die genauen biologischen Hintergründe gilt es noch zu erforschen. Unter Umständen schützt Vitamin D die Nerven oder reguliert die Herstellung von Neurotransmittern. Die langfristige Wirkung von Vitamin D gestaltet sich durchweg positiv. Vitamin D schützt Herz und Hirn und dämmt bösartige Wucherungen ein. Außerdem stärkt es das Immunsystem. Besonders im Fall von chronischen Krankheiten raten Mediziner zur Aufnahme von Vitamin D.