Bei der Behandlung von Krebs kommen auch heute noch aggressive Therapien zum Einsatz, die Patienten stark belasten, wie zum Beispiel die Chemotherapie. Die Einnahme von CBD bei Krebs wird immer häufiger empfohlen, um Krankheitssymptome und Nebenwirkungen von Medikamenten zu lindern. Tatsächlich konnten Forscher Hinweise darauf finden, dass Cannabidiol (CBD) positive Wirkungen bei einigen Krebsarten hervorrufen kann. Insbesondere bei Brustkrebs oder Glioblastomen (Hirntumoren) könnte CBD hilfreich sein.
- Begleitend zur Krebstherapie anwendbar
- Kann Angstgefühle und Schmerzen reduzieren
- Sollte nur in Absprache mit Ihrem Mediziner angewendet werden
Alleine im Jahr 2016 erkrankten etwa 492.000 Menschen an Krebs - der größte Teil davon an bösartigen Tumoren im Brustgewebe, wie die Statistik zu Krebserkrankungen zeigt. Wissenschaftler prognostizieren sogar einen Anstieg auf mehr als 500.000 Neuerkrankungen für das Jahr 2020. Auch wenn sich die Neuerkrankungsrate fast verdoppelt hat, gibt es doch Hoffnung. Schließlich ist die Rate der Neuerkrankungen bei Männern deutlich gesunken, wenn die Lebenserwartung mitberücksichtigt wird. Bei Frauen allerdings nur leicht. Dieser Umstand wird auf einen gesteigerten Zigarettenkonsum seit den Achtzigerjahren zurückgeführt.
CBD bei Krebs
Cannabidiol wird aus der Hanfpflanze extrahiert. In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass das Gewächs Vitamine, Proteine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und essentielle Fettsäuren vereint. Der wertvolle Mix der Inhaltsstoffe soll im Körper zahlreiche Wirkungen hervorrufen, was nicht zuletzt an folgenden zusätzlichen Substanzen liegen soll:
- Terpene
- Cannabinol
- Cannabigerol
- Flavonoide
- Cannabichromen
Insbesondere das enthaltene Cannabidiol (CBD) ist interessant, da es sowohl eine entzündungshemmende und entspannende als auch eine schmerzdämpfende Wirkung hervorrufen soll.
CBD bei Krebs: Begleitbeschwerden mindern
Mit der Aussage, dass CBD Krebspatienten heilen kann, muss vorsichtig umgegangen werden, da sonst falsche Hoffnungen entstehen. Ob und in welchem Ausmaß CBD bei der Krankheit Krebs helfen kann, wird noch untersucht. Eine klare Handlungsempfehlung gibt es derzeit nicht. Trotzdem setzen einige Patienten auf CBD Extrakte, um sich Linderung zu verschaffen. Die potentielle Wirkung konzentriert sich weniger unmittelbar auf die Bekämpfung des Krebses, sondern vielmehr auf die zugehörigen Beschwerden. Menschen mit einem Krebsleiden haben in der Regel mit Schmerzen, Ängsten und Schlafstörungen zu kämpfen. Nicht selten treten auch Depressionen auf. Abhängig von der Art der Therapie können auch Begleiterscheinungen wie Erbrechen oder Übelkeit auftreten, die Patienten stark belasten.
Die Wirkung – wie wirkt CBD bei Krebs genau
Dadurch, dass CBD mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System interagieren und an die entsprechenden CB1 und CB2 Rezeptoren andocken soll, könnte es dabei helfen, die klassischen Symptome einer Krebserkrankung abzumildern. In Untersuchungen konnte Folgendes festgestellt werden:
- CBD wirkt scheinbar im zentralen Nervensystem beruhigend und ist in der Lage, Angstgefühle zu lindern
- Es gibt Hinweise darauf, dass CBD Schmerzen reduzieren kann
- CBD besitzt entzündungshemmende Eigenschaften
Hilft CBD Krebspatienten mit Schmerzen, Angst und Schlafstörungen?
Schmerzen
Krebserkrankungen können Schmerzen hervorrufen, die nur unzureichend durch Schmerzmittel bekämpft werden können. CBD könnte theoretisch dabei helfen, die Entzündungsherde einzudämmen, um so die Schmerzen zu lindern. Zudem wird immer wieder diskutiert, welche Rolle chronische Entzündungen bei der Krebsentstehung haben. Etwa jede fünfte Krebserkrankung wird durch einen chronischen Entzündungsprozess erleichtert, so Professor Curtis C. Harris vom US-National Cancer Institute in Bethesda. Krebspatienten mit Nervenschmerzen wird ein Medikament, welches THC und CBD vereint, empfohlen, um die hartnäckigen Schmerzen zu lindern. Dafür steht beispielsweise Nabiximols (Handelsname Sativex) zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen Extrakt aus der Hanfpflanze, der in Form eines Mundsprays verfügbar ist. Hierbei kommt eine 1:1-Kombination von THC und CBD zur Anwendung.
Schlafprobleme
Cannabidiol wird unter anderem auch empfohlen, um Ängste zu behandeln. Ein entsprechendes Präparat ist sanfter als starke Psychopharmaka und soll dem Körper dabei helfen, Anspannungen zu lösen. Aus diesem Grund nehmen einige Patienten CBD ebenfalls ein, um Schlafstörungen zu beheben.
Depressionen
Nicht zuletzt soll CBD einen Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel ausüben, indem es auf den Botenstoff Serotonin und die Aminosäure Glutamin einwirkt. Das könnte dazu beitragen, Depressionen und depressive Phasen zu überwinden. Wirkversprechen sind bei allen angeführten potentiellen Wirkungen jedoch nicht erlaubt.
CBD Öl bei Krebs: Studien
Es gibt Versuche an Tieren und isolierten Krebszellen, die sich mit der Wirkung von Hanfpflanzenauszügen beschäftigen. Allerdings sind Studien im Hinblick auf isoliertes CBD bei Krebserkrankungen Mangelware. Eine interessante Studie aus dem Jahr 2018 ist aber Grund genug, um synthetisches Cannabidiol auf die Wirkung bei Krebspatienten näher zu untersuchen.
Insgesamt wurden in die Studie 119 Fälle von Krebspatienten miteinbezogen, die meisten von ihnen hatten bereits Metastasen. Über mindestens 6 Monate hinweg erhielten die Probanden im Schnitt 10 mg synthetisches CBD ( CBD Öl 5%).
Die Ergebnisse geben Anlass zu der Vermutung, dass CBD einen Effekt auf Krebszellen ausüben kann. Während bei einigen Studienteilnehmern gar keine Erfolge nachgewiesen werden konnten, hielten die Forscher fest, dass bei einer Auswahl an Patienten scheinbar die Metastasen zurückgingen und sich die Ausbreitung der Krebszellen verlangsamte. Die Wissenschaftler gaben an, dass CBD eine mögliche Option bei der Krebstherapie für Patienten mit Brustkrebs oder Glioblastom (Hirntumor) sein könnte. Noch sind aber weitere Studien notwendig, um klare Handlungsempfehlungen für Patienten aussprechen zu können. Heilaussagen oder Wirkversprechen in Bezug auf CBD bei Krebs dürfen derzeit nicht gemacht werden.
CBD bei Krebs: Erfahrungsberichte
Wer nach Erfahrungsberichten im Internet sucht, die sich mit CBD bei Krebs beschäftigen, wird schnell fündig. Dort berichten zumeist Eltern darüber, wie Cannabisöl oder Cannabisextrakte, die auch CBD enthalten, bei ihren Kindern mit Krebserkrankungen wirkten. Davon handelt auch das Buch "The boy in 7 billion".
CBD enthält jedoch kein THC, welches häufig thematisiert wird. Letztendlich handelt es sich bei Erfahrungsberichten in erster Linie um subjektive Empfindungen. CBD ist ein Naturextrakt. Daher kann nicht vorausgesagt werden, ob und in welchem Ausmaß sich positive Effekte im Hinblick auf einzelne Beschwerden (z.B. Übelkeit und Erbrechen) oder auf die Krebserkrankung selbst einstellen. Somit muss jeder Patient für sich selbst entscheiden, ob CBD Öl hilfreich ist.
CBD Öl bei Krebs: Einnahme und Dosierung
CBD steht in verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung. Dazu gehören:
- CBD Öl
- CBD Kapseln
- CBD Pastillen
- CBD Tinkturen
- CBD Lebensmittel
- CBD Liquids
- CBD Tee
- CBD Cremes
- CBD Globuli
Patienten bevorzugen in der Regel CBD Öl, da es einfach anzuwenden ist. Zudem kann die Dosierung unproblematisch angepasst werden.
So wird CBD Öl am besten eingenommen
Bei der Einnahmeform hat sich die sublinguale Verabreichung am besten bewährt. Dabei wird die Zunge angehoben und das Öl darunter getropft. Nach 1 bis 2 Minuten kann die übrige Menge heruntergeschluckt werden. Essen und Trinken sollte 20 Minuten lang nach dem Konsum vermieden werden. So können die Schleimhäute das CBD Öl optimal aufnehmen.
CBD bei Krebs: Wie dosiere ich richtig?
Eine allgemeingültige Dosierungsempfehlung in Bezug auf CBD bei Krebs existiert nicht. Daher müssen sich Interessierte an die für sie optimale Dosierung herantasten. Zunächst sollte mit einer kleinen Menge pro Tag gestartet werden, die bei Bedarf schrittweise erhöht wird. Häufig wird zu einer Standarddosis zwischen 10-100 mg geraten. Dabei muss die Stärke des CBD Öls beachtet werden.
CBD Öl, das auch als Cannabisöl bezeichnet wird, ist in folgenden Stärken erhältlich:
- 5%
- 15%
- 20%
- 25%
- 30%
- 40%
Tipp zur Dosierung
Je nach Stärke des Öls können Patienten auf 6-8 Tropfen (5 mg bzw. 6,7 mg CBD) täglich zurückgreifen. Da ein Naturextrakt bei jedem Menschen unterschiedlich wirken kann, ist eine individuelle Herangehensweise wichtig.
CBD Öl bei Krebs: Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die konservative Therapie bei Krebs ist nicht selten recht aggressiv: Sowohl die Bestrahlung (Radiotherapie) als auch die medikamentöse Behandlung (Chemotherapie) zielen darauf ab, die entarteteten Zellen zu zerstören bzw. das Wachstum der Krebszellen aufzuhalten. Bei der Behandlung werden häufig auch gesunde Zellen geschädigt. Beides kann dazu führen, dass zahlreiche Nebenwirkungen entstehen können. CBD gilt als gut verträglich und nebenwirkungsarm. Trotzdem können unerwünschte Begleiterscheinungen wie Benommenheit, Schläfrigkeit und ein trockenes Mundgefühl auftreten. Darüber hinaus kann die Einnahme von CBD den Blutdruck senken, daher sollten Menschen mit einem niedrigen Blutdruck ihre Werte im Blick behalten. Eine nicht unbedeutende Nebenwirkung kann die Appetitlosigkeit darstellen. Ein Körper, der mit Krebs zu kämpfen hat, ist häufig geschwächt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Betroffene auf eine energiereiche und gesunde Ernährung achten, auch dann, wenn der Appetit ausbleibt. CBD könnte sich nachteilig auf das Hungergefühl auswirken und so einen weiteren Gewichtsverlust provozieren.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
CBD kann körpereigene Enzyme beeinflussen. Die Folge könnte eine herabgesetzte oder verstärkte Wirkung von Medikamenten sein. Insbesondere bei nachstehenden Arzneimitteln:
- Säurehemmer
- Gerinnungshemmer
- Schmerzmittel
- Neuroleptika
Vorsicht: Krebspatienten, die bereits ein THC-haltiges Mittel verordnet bekommen haben, sollten vor der CBD-Einnahme unbedingt mit ihrem Mediziner Rücksprache halten.
Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln
Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel in der Regel gut verträglich sind, können sie kombiniert zu Wechselwirkungen führen. Deshalb sollten folgende Präparate nicht gleichzeitig mit CBD eingenommen werden:
- Katzenminze
- Kava
- Hopfen
- L-Tryptophan
- Johanniskraut
- Melatonin
Wechselwirkungen mit Krebsmedikamenten
In einer Übersichtsarbeit konnten Hinweise darauf gefunden werden, dass sowohl Tetrahydrocannabinol (THC) als auch Cannabidiol (CBD) Wechselwirkungen hervorrufen kann. CBD scheint mit Blick auf die Cannabinoide das größte Risiko für Wechselwirkungen mit Krebsmedikamenten zuzukommen. Die Autoren der Übersichtsarbeit geben jedoch an, dass noch zu wenig Daten vorliegen. Zudem stammt die überwiegende Anzahl der Ergebnisse aus vitro-Versuchen. Klare Handlungsempfehlungen können dadurch von den Untersuchungsergebnissen nicht abgeleitet werden.