Lymphozyten sind Teile der weißen Blutkörperchen in unserem Blut und eine der wirkungsvollsten Waffen unseres Immunsystems. Lymphozyten erkennen alle Fremdstoffe wie Viren, Bakterien und Keime und lernen täglich dazu.
Funktionsweise mit Werten und Erkrankungen
- Die Lymphozyten stellen einen Anteil von 25 % bis 40 % der Blutzellen dar.
- Durch den menschlichen Körper fließen etwa 4-6 Liter Blut.
- Die Gesamtblutmenge entspricht etwa 7-8 % des eigenen Körpergewichtes.
- Blut ist das wichtigste Transportmittel des Körpers. Sauerstoff und Nährstoffe werden zu den Zellen geleitet.
- Lymphozyten Werte: Frau: 20 – 40 Mann: 20 – 40 Werte in %
- Die Stoffwechselendprodukte hingegen werden abgeleitet.
Das Blut setzt sich zu 55% aus Blutplasma und zu 45 % aus Blutzellen zusammen. Zum Blutplasma gehören die Fibrinogene und das Serum. Die Blutzellen teilen sich in die Erythrozyten, die Leukozyten und die Thrombozyten auf.
Lymphozyten Arten
Grundsätzlich gibt es die B-Lymphozyten und die T-Lymphozyten. Der erste Typ dient der spezifischen und unspezifischen Abwehr von Krankheitserregern. Hierfür bilden die B-Lymphozyten Immunglobuline. Die T-Lymphozyten erfüllen im Prinzip die gleiche Aufgabe. Sie produzieren aber zusätzlich Antikörper. Aufgrund ihrer Aufgabe haben die NK-Zellen (natürliche Killerzellen), ihren Namen bekommen. Diese erkennen und zerstören infizierte Zellen und auch Tumorzellen.
Lymphozyten die Messungen und die Werte
Bei Erwachsenen befinden sich ein großer Teil der Lymphozyten nicht in der freien Blutbahn. Sie treten im Knochenmark, der Milz, den Mandeln und auch in den Lymphknoten auf.
Ist ein Anstieg der Leukozyten und der Lymphozyten im Blut nachzuweisen, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine Infektion oder eine Entzündung im Körper handelt. Um genau zu ermitteln, ob die Lymphozyten erhöht sind, oder ein Mangel vorliegt, wird der Arzt ein großes Blutbild anordnen. Dem Resultat dieser Untersuchung kann er entnehmen, welche Zellart in welcher Relation, sich geändert hat. Hieraus lässt sich der Zustand der Körperabwehr ableiten. Der Richtwert für Erwachsene liegt zwischen 1.000 bis 2.900 Lymphozyten pro 1 µl. Die Angabe kann auch in Prozenten erfolgen.
Ursachen für erhöhe Werte beim Blutbild
1. Tröpfcheninfektion
An erster Stelle stehen die Infektionen, welche durch einen Virus (virale Infektionen) hervorgerufen werden. Virusinfektionen haben verschieden Wege der Übertragung. Sehr bekannt ist die Influenza (echte Grippe), die Masern, der Mumps, die Röteln und auch die Windpocken um nur einige Krankheitsbilder zu nennen.
2. Kontakt- und Schmierinfektion
Ein weiterer Weg der Übertragung ist die Schmier- bzw. Kontaktinfektion. Krankheitsbilder wie Durchfall (Diarrhoe), Gelbsucht (Hepatitis A oder E), die Kinderlähmung (Polio) und auch Ebola, kann man hier vorfinden. Bisse bzw. Stiche von Insekten können ebenfalls zu Viruserkrankungen führen. Stellvertretend sein hier das Gelbfieber (durch Mückenstich) genannt.
Eine große Bedeutung ist der Übertragung durch Körperflüssigkeiten beizumessen. Dies kann zu AIDS (durch HIV) führen. Diese Erkrankung, Gelbsucht (Hepatitis B) und Herpes können beim Geburtsvorgang auf dem Weg der Körperflüssigkeiten hervorgerufen werden. Bereits im Mutterleib können die Masern und auch die Röteln auf das ungeborene Kind übergehen.
Bakterielle Infektionen
Weiterhin kommen bakterielle Infektionen in Betracht, wenn die Werte der Lymphozyten erhöht sind. Hierzu gehören unter anderem der Typhus und auch der Keuchhusten.
Krebserkrankung
Es kann auch ein Anzeichen für eine Krebserkrankung sein. Leukämie (Blutkrebs) und auch Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) sind in diesem Fall häufig die Diagnose.
Ursachen für zu niedrige Werte beim Blutbild
Auswirkungen einer Strahlentherapie. Eine Kortison- bzw. Zytostatikabehandlung oder auch einer erhöhter Cortisol Spiegel, zeigen sich durch zu niedrige Werte. Es können auch wieder Symptome für Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) oder andere Krebsarten sein. Die HIV-Infektion, ist inzwischen sehr verbreitetet und kann auch auf diese Weise, diagnostiziert werden.
Veränderung der Lymphozyten
Ein regelmäßiger Arztbesuch, verbunden mit einer Untersuchung des Blutes kann frühzeitig eine Schwankung der Lymphozyten zeigen. Es bleibt so mehr Zeit, um mit den entsprechenden Therapien, die jeweilige Krankheit wirksam zu bekämpfen.
Nachdem weitere Untersuchungen angestellt wurden, kann der Arzt feststellen, welche der zuvor beschriebenen Erkrankungen zu den Veränderungen der Anzahl der Lymphozyten im Blut führt. Diese gilt es, noch effektiver zu behandeln. Viele Arten von Infektionen lassen sich durch Schutzimpfungen mildern (Grippeschutzimpfung, Masernimpfung bei Säuglingen ab 11 Monaten). Prophylaktisch können Impfungen erfolgen, wenn Reisen in Länder geplant sind, in welchem man mit Gelbfieber und anderen Erkrankungen rechnen kann. Auch den bakteriellen Infektionen kann man mit Impfungen entgegenwirken.
Bei Krebserkrankungen ist es besonders wichtig, diese frühzeitig zu erkennen. Je schneller mit einer Behandlung begonnen wird, umso besser sind die Aussichten auf Heilung, bzw. das Voranschreiten zu verlangsamen.
Viele Vorsorge Untersuchungen werden von den Krankenkassen bezahlt. Nicht verpassen sollte man deshalb den Check-up beim Hausarzt. Dieser wird Männern und Frauen ab 35 Jahren bezahlt. Aller zwei Jahre beschränken sich die Untersuchungen nicht nur auf die Blutwerte. Untersuchungen des Urins, Maßnahmen um Herz-Kreislauf-Erkrankungen schneller festzustellen (EKG) und Weiteres mehr werden vorgenommen.
Quellen und weiterführende Seiten:
- Basiswissen Immunologie, Stefan H. Kaufmann, S. E. Coupland et al.Lymphatisches System und Differenzierung von B- und T-Lymphozyten
- Hämatologie der Charite
- Hämatologie der Uni Essen