Die Waldfläche in Deutschland hat über die Jahrhunderte stark abgenommen, in jüngster Zeit wächst sie jedoch wieder. Dabei ist Wald nicht gleich Wald, denn es gibt mannigfaltige Sorten von diesem lebensspendenden Natur.
Welche Pflanzen wachsen im Wald: Typen von Wäldern
Wälder sind nicht statisch, sondern entstanden oftmals über Jahrhunderte, sodass sie sich an die Umgebung optimal anpassen konnten. Diese klimatischen Bedingungen nehmen einen großen Einfluss auf das Vorkommen verschiedener Baum- und Pflanzenarten. Grundsätzlich ist die Vielfalt aber sehr hoch und viele Arten gedeihen nebeneinander.
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Verschiedene Waldarten in Deutschland:
- Bannwald: Diese Bezeichnung sagt nichts über den Inhalt des Waldes aus, sondern das er nicht für die wirtschaftliche Nutzung genutzt werden darf. Hier werden Forschungen an den natürlichen Wäldern ohne menschlichen Einfluss getätigt.
- Laubwälder: Laubwälder sind die natürlichste Vegetation Mitteleuropas, denn sie sind optimal an das hier vorherrschende Klima angepasst. Dazu kommt, dass sie im Winter auf ihre Blätter verzichten können. Mit dem abgeworfenen Laub reduzieren sie die Wasseraufnahme und Schäden durch Frost und Schnee. Laubwälder nehmen 46% des Platzes ein.
- Buchenwälder: Diese Wälder sind die häufigste Form des Laubwalds. Sie wachsen fast überall und lassen sich nur durch extreme Boden- und Standortbedingungen vertreiben, wie zu trockenem oder nassem Boden.
- Auenwälder: Diese Wälder gedeihen im Überflutungsbereich von Flüssen und Bächen, der regelmäßig unter Wasser steht. Ihr fehlen Nadelbäume vollkommen, da sie keine Überschwemmungen vertragen.
- Nadelwälder: Nadelwälder wachsen ursprünglich lediglich im Hochgebirge. Vertreter von ihnen im Flachland wurden vom Menschen angelegt und sind anfällig für Schädlinge.
- Kiefernwälder: Diese Unterart wächst in gebieten, die einst Auenwälder waren und aufgrund von menschengemachter Trockenheit ausstarben. Gerne wachsen sie auch an Orten mit eher extremen Bodenbedingungen.
- Mischwälder: Früher waren diese Wälder weiterverbreitet als heute, bis sie durch Monokulturen ersetzt wurden. Aufgrund deren Schwäche setzt man in der Forstwirtschaft aber seit einigen Jahren wieder verstärkt auf Mischwälder, die auch für die übrige Tier- und Pflanzenwelt den besten Lebensraum bieten.
Was im Wald wächst, ist abhängig von der Art des Waldes. Gerade innerhalb von dunklen Fichtenwäldern, die in Monokultur aufzogen wurden, wachsen wesentlich weniger andere Pflanzen als in vergleichbar großen Waldgebieten. Die vielfältigste Welt gedeiht aber im Schatten der großen Mischwälder.
Besonderheiten von Waldpflanzen
Waldpflanzen müssen sich mit einigen Problemen auseinandersetzen, die beispielsweise Wiesenpflanzen nicht teilen. Denn sie müssen zwangsläufig mit den großen Blumen um das Licht konkurrieren. Da sie diese Konkurrenz nicht besiegen können, haben sie sich entweder angepasst oder sind eingegangen. Eine große Zahl dieser Pflanzen sind Waldblumen.
Besonders die Abart der Schatten- und Nachtgewächse konnte sich jedoch unter den Bäumen einen eigenen Lebensraum sichern. Im Bereich der Wurzeln können kleinere Pflanzen die Bäume nicht ausstechen, aber auf der Erdoberfläche fängt es an und viele Moose, Pilze und Flechten wachsen hier. Diese Schicht wird zumeist von Tieren verzehrt, braucht wenig Sonnenlicht und ist sehr robust.
Danach kommt die als solcherart bezeichnete Krautschicht, die bis circa 1,50 Höhe reicht und Kräuter, Gräser, Farne und Blühpflanzen verbirgt. Am oberen Ende wartetet die Strauchschicht, die bis 5m Höhe reicht. Schließlich krönt den Wald die oberste Schicht, welche aus den Kronen der Bäume besteht.
Welche Pflanzen wachsen in den Wäldern?
Diese Frage lässt sich nicht so einfach pauschal beantworten, denn sie stets ist der Bewuchs abhängig von der jeweiligen Art des Waldes. Grundsätzlich wachsen in Monokulturen außer des Hauptbaumes nur sehr wenige Pflanzen und es herrscht eine kleine Artenvielfalt. Auch sind die in Auenwäldern wachsenden Gewächse wesentlich anders, als jene die in Kieferwäldern gedeihen.
Auswahl an Pflanzenvorkommen in Mischwäldern:
- Zypressenmoos (Hypnum cupressiforme)
- Fliegenpilz (Amanita muscaria)
- Pfifferling (Cantharellus cibarius)
- Waldchampignon (Agaricus silvaticus)
- Waldsauerklee (Oxalis acetosella)
- Gewöhnliches Zittergras (Briza media)
- Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
- Heidekraut (Calluna vulgaris)
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
- Taubnessel (Lamium)
- Haselnuss (Corylus avellana)
- Fichte (Picea abies)
- Kiefer (Pinus sylvestrus)
- Tanne (Abies alba)
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Esche (Fraxinus excelsior)
- Bärlauch (Allium ursinum)
Neben diesen Pflanzen im Wald gibt es noch viele weitere, die ebenfalls dort wachsen können. Wer alle Pflanzen wissen will, die in einem Wald wachsen, sollte ein Pflanzenbestimmungsbuch dafür nutzen oder ein Lexikon der Pflanzen sich näher anschauen. Man sollte nie unkundig etwas aus dem Wald verzehren, denn viele der Pflanzen haben einen ähnlich aussehenden giftigen Konterfei.
Essbare Pflanzen im Wald
Viele der oben genannten Pflanzen sind bereits für den Menschen als verzehrbar bekannt. Es gibt aber auch „falsche Freunde“, deren Konsum man unbedingt vermeiden sollte, dazu gehören vor allem viele Pilzsorten, die mitunter eine sehr hohe und rapide Toxizität aufweisen. Zu den essbaren Pflanzen zählen vor allem die Beeren und Früchte wie Brombeeren, Preiselbeeren usw.
Um keinen falschen Bissen zu nehmen, sollte man daher unbedingt bei Zweifel lieber nachschlagen, als im Nachhinein im Krankenhaus zu landen, wenn der eigene Magen ausgepumpt werden muss. Essbare Pflanzen stellen in allen Fällen aber nur eine Minderheit in der Masse dar. Zwar lassen sich noch viele Kräuter ebenfalls verzehren, diese müssen davor aber vorbehandelt werden.