Vitamin D Panikattacken Angst

yippy
von yippy
3 min
21.10.2022 00:00:00

Vitamin D Panikattacken Angst

Die Begriffe Vitamin D und Angstzustände hört man selten gemeinsam und doch können sie in einem engen Zusammenhang stehen. Wer ohne ersichtlichen Auslöser regelmäßig Panik verspürt, kann unter Umständen auf rein körperliche Ebene ein Ungleichgewicht haben: zu wenig Vitamin D. Erfahren Sie mehr über das Thema und erkennen Sie die weiteren Symptome. So gelingt es, schnell und gezielt zu handeln.

Vitamin D und Angstzustände: kurze Definitionen

Damit Sie einen leichten Einstieg in die Materie bekommen, ist es hilfreich, sowohl das "Sonnenhormon" Vitamin D als auch Angst als Gefühl thematisch kurz zu umreißen.

Auch wenn es die Bezeichnung "Vitamin" im Namen trägt, handelt es sich bei Vitamin D um ein Hormon. Dieses wird vom Körper selbst hergestellt, solange genügend UV-Licht auf die Haut trifft. Der Arzt nutzt daher auch den Namen "Calciferol", um Verwechselungen zu vermeiden. Da das Hormon Calciferol an vielen Prozessen im Körper beteiligt ist, zählt es zu den lebenswichtigen Stoffen und ein Mangel hat weitreichende Folgen für die Betroffenen.

Im Alltag spricht man gern synonym von der Angst und der Furcht. Letztere ist jedoch immer an einen konkreten Auslöser gebunden und damit "realistisch". Haben Sie beispielsweise Furcht, da ein bellender Hund ohne Leine auf Sie zukommt, ist das eine natürliche Reaktion. Es besteht eine mögliche, unmittelbare Gefahr. Angst hingegen ist etwas Abstraktes und löst ohne unmittelbare Bedrohung eine enorme Stressreaktion aus. Ist die Angst sehr intensiv, spricht man von einer Panik oder Panikattacke.

Die Auslöser einer Angst können noch so unterschiedlich sein, der menschliche Körper reagiert bei den Betroffenen immer vergleichbar:

  1. Die Aufmerksamkeit richtet sich fokussiert auf den Angstauslöser
  2. Der Herzschlag beschleunigt sich teils so stark, dass er unregelmäßig werden kann.
  3. Schweiß tritt aus, während der Mund meist trocken wird.
  4. Bei starker Panik erleben Menschen Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot
  5. Möglich ist neben einer gefühlten Starre des Körpers auch ein Bewusstseinsverlust (Ohnmacht).

Diese Symptome verdeutlichen bereits, dass Angst und Panik nicht nur für die Psyche, sondern auch für den gesamten Körper eine enorme Belastung sind. Anhaltende Herzprobleme sowie eine allgemeine Verkürzung der individuellen Lebenserwartung sind bei regelmäßigen Panikzuständen durchaus möglich.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, den Auslösern von Panikattacken auf den Grund zu gehen. Möglich kann in der Tat ein Mangel an Vitamin D sein.

Wie kann Vitamin D (oder der Mangel) die Psyche beeinflussen?

Calciferol sollte im Blut nie unter den Wert 30 ng/ml sinken. Geschieht dies dennoch und der Zustand wird nicht zeitnah behoben, nimmt die Stoffwechselaktivität ab. Das lässt nicht nur eine körperlichen Abgeschlagenheit entstehen, sondern auch eine anhaltende Konzentrationsschwäche. Sie fühlen sich weder psychisch noch physisch den Anforderungen des Alltags gewachsen, da Sie auf Sparflamme arbeiten müssen.

Mit der Zeit führt das dazu, dass eine innere Nervosität an die Tagesordnung tritt. Die Einflüsse aus der Umwelt (Arbeit, Familie, Vereine und Co.) fordern mehr als Sie geben können, wodurch eine Daueranspannung entsteht. Genau an dieser Stelle kann die innere Unruhe dazu führen, dass diffuse Ängste auftreten. Meist kommen sie zunächst nur kurz und unregelmäßig, sie verstärken sich jedoch mit den Wochen und Monaten.

Sowohl in Tierexperimenten als auch in Beobachtungsstudien mit Patienten konnte bereits nachgewiesen werden, dass ein Mangel an Vitamin D zu immer stärker werdenden Stimmungsschwankungen führt. Die Unruhe wird zum Dauerzustand und zeigt eine permanente Reizleitung im Nervensystem. Dem Körper gelingt es allein nicht mehr, diese Reizung zu regulieren. Bereits unscheinbare Dinge können dann Angst und Panik nach sich ziehen.

Aus gesteigerter Schreckhaftigkeit kann auch eine Depression entstehen

Bleibt der Mangel an Vitamin D unbehandelt und gehört die Angststörung erst zum Alltag, hat das schnell noch gravierendere Folgen. Viele Betroffene versuchen im Alltag allem zu entgehen, was irgendwie zu Panikmomenten führen könnte. Das kann zum Austritt aus dem geliebten Sportverein oder Chor führen, zur Kündigung der Arbeitsstelle oder sogar zum Vermeiden aller Aktivitäten außerhalb der als sicher empfundenen Wohnräume.

Dieser soziale Rückzug erhöht das Risiko auf eine Depression stark. Da der Mensch ein soziales Wesen ist und das Miteinander für eine gesunde Psyche benötigt, verstärkt der (innere) Rückzug die Problematik. Vielen Betroffenen ist allerdings nicht bewusst, dass "nur" ein Vitaminmangel am Anfang ihres persönlichen Teufelskreises steht und steigern sich durch Schuldzuweisungen verschiedener Art immer stärkere in ein Stimmungstief hinein.

Angst und Panik - dem Teufelskreis den Kampf ansagen

Viele Angstpatienten fühlen sich schwach oder schämen sich gar für ihre Panikattacken. Sie bewerten sich selbst als "überempfindlich". Diese Sichtweise hilft Ihnen in keinem Fall weiter. Entscheidend ist es, der Angst und Panik auf den Grund zu gehen und einen Mangel an Vitamin D als Ursache zu untersuchen.

Ihr Hausarzt kann mit einem einfachen Blutbild feststellen, ob Sie genügend Vitamin D im Organismus tragen. Liegen Sie unter dem Grenzwert, könnte das die Angststörung erklären!

Um den täglichen Bedarf an Cholecalciferol zu decken, wird bei einem diagnostizierten Mangel zunächst ein Präparat verschrieben. Der Hausarzt wird Ihnen das Nahrungsergänzungsmittel in der für Sie idealen Dosis angeben. Als Nahrungsergänzungsmittel wird das Vitamin D dann meist einige Wochen bis Monate eingenommen.

Das Ziel einer Therapie ist es jedoch immer, den Wert durch eine natürliche Lebensweise im grünen Bereich zu halten. Das gelingt am besten durch Bewegung im Tageslicht - in jeder Jahreszeit. Gute 20 Minuten pro Tag sind ideal. Sobald der akute Mangel behoben ist, sollte daher an individuellen Stellschrauben gedreht werden.

Literatur:
1. Armin Zittermann: Vitamin D in der Präventivmedizin. 2. Auflage. UNI-MED-Verlag, Bremen 2012
2. Dr. med. Raimund von Helden: Gesund in sieben Tagen: Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie. 18. Auflage. Hygeia-Verlag, 2015
Hans K. Biesalski, Stephan C. Bischoff, Christoph Puchstein: "Ernährungsmedizin" 3. Auflage 2004, Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart