Vitamin D hat viele positive Eigenschaften. Es erhöht die Knochendichte, senkt das Krebsrisiko, stärkt das Immunsystem und verringert den Alterungsprozess der Zellen. Eine spanische Studie aus dem Jahr 2013 bringt das Sonnenvitamin in Zusammenhang mit dem Sterol Cholesterin.Vitamin D und Cholesterin stehen enger in Verbindung als bislang angenommen. Ein Mangel an Vitamin D erhöht die Cholesterinwerte und daraus resultierend die Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Krankheit.
Vitamin-D-Supplementierung bei hohen Cholesterinwerten
Vitamin D wirkt sich auf verschiedene Leiden positiv aus, darunter Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. In einer Studie von Cutillas-Marco E. et al. stellten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und Cholesterin fest. Ein höherer Vitamin-D-Spiegel vermindert den Wert des Cholesterols im Blut und senkt das Risiko für eine Herz- und Kreislauf-Erkrankung. Bei hohen Cholesterinwerten waren die Spuren an Vitamin D im Serum geringer.
Derzeit laufen zwei weitere Studien in Finnland und in den USA, um die positive Wirkung von einer Supplementierung mit dem Vitamin zu erforschen. Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Cholesterin findet darin Berücksichtigung. Ergebnisse erwarten die beiden Forschergruppen 2017. Bis dahin gilt eine Zufuhr von mindestens 800 IE pro Tag als sinnvoll und unbedenklich. Patienten achten auf ein tägliches Sonnenbad, um leere Vitamin-D-Tanks zu füllen und den Cholesterinspiegel zu senken.
Enge Verwandtschaft des Vitamin D mit dem Cholesterin
Die beiden Stoffe ähneln einander. Zum einen laufen ihre Stoffwechselwege durch die Leber, zum anderen bildet sie der Körper aus dem 7-Dehydrocholesterol. Calcitriol gilt nicht als eigentliches Vitamin, da es der Organismus selbst bildet. Um dies zu gewährleisten, benötigt er die UV-B-Strahlen des Sonnenlichts. In den beiden unteren Schichten der Epidermis, der Stachelzellschicht und der Basalschicht, findet eine chemische Reaktion statt. Bei dieser entsteht die Vorform des Vitamins, das Prävitamin-D 3. Dieses gelangt über das Blut in die Leber. Dort bildet sich aus dem Prävitamin das eigentliche Vitamin D.
Sonne bildet das meiste Vitamin D
Den größten Teil des Sonnenvitamins produziert der Körper selbst, da der Wirkstoff in zu geringem Maße in Lebensmitteln vorkommt. Beispielsweise bildet der Körper unter einer 15-minütigen Sonneneinstrahlung das Hundertfache an dem Vitamin als 150 Gramm Champignons enthalten. Die Pilze zählen zu den Vitamin-D-reichsten Nahrungsmitteln und enthalten in der angegebenen Menge etwa drei Mikrogramm des Stoffes. In tierischer Nahrung wie Leber, Eiern und Fisch kommt ebenfalls Calcitriol vor. Diese Lebensmittel enthalten viel Cholesterin. Sie gelten als nachträglich bei einer erhöhten Konzentration im Serum.
Cholesterin als lebenswichtiger Stoff
Zwar steht Cholesterol in der Kritik, da er bei zu hoher Konzentration nachteilig auf Herz und Kreislauf wirkt, jedoch ist er lebenswichtig für den Körper. Er produziert dieses selbst und bedarf keiner erhöhten Zufuhr über Nahrungsmittel. Täglich benötigt ein Erwachsener bis zu einem Gramm Cholesterin. Es begünstigt die reibungslose Funktion beim Zellaufbau und des Gehirns. Zehn Prozent nimmt der Körper zusätzlich über das Essen auf. Erwachsene konsumieren heute viele tierische Lebensmittel mit hohem Cholesteringehalt wie Milchprodukte, Eier und Fleisch. Dies führt zur Überversorgung. Eine ungesunde Ernährung bringt den Stoffwechsel ins Schwanken. Die Eigenproduktion steigt über den normalen Wert. Der Körper baut den überschüssigen Anteil nicht ab. Daraus resultierend ist der Cholesterinspiegel erhöht.
Vitamin D senkt den Gehalt an Cholesterin im Blut
Eine ideale Vitamin-D-Konzentration senkt das Risiko für Herzerkrankungen. Eine neue Studie des Sunlight Research Forum s erforschte die Beeinflussung der Sonnenstrahlung auf den Körper des Menschen. Dabei stellten die Forscher um Cutillas-Marco E. im Jahr 2013 eine Korrelation zwischen Cholesterin und Vitamin D fest. Sie untersuchten 177 Teilnehmer der spanischen Bevölkerung im Alter von 18 bis 84 Jahren. Einen niedrigen Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin D [25-OH-D] brachten sie mit einem höheren Risiko für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung. Ursächlich wähnten sie die Kombination von Vitamin D und Cholesterin in Form von Lipiden.
Bei der Studie "Vitamin D status and hypercholesterolemia in Spanish general population" untersuchten die Forscher die Sonneneinstrahlung, Schutzgewohnheiten, die zeitweilige Medikamentengabe von Lipidsenkern und die geschätzte Aufnahme an Vitamin D. Gemessen wurden im Serum das Niveau von 25-OH-D, das Parathormon, Phosphor, Calcium, das Gesamtcholesterin. Zusätzlich maßen sie das low-density Lipoprotein Cholesterol (LDL), das high-density Lipoprotein Cholesterol (HDL), das Triglycerol und den Glukosewert.
Der Mittelwert des 25 (OH) D-Spiegels betrug 24 ± 9 ng / ml. Ein junges Alter und die Bewegung von mehr als einer Stunde im Freien führten nicht zu einem höheren 25-OH-D-Spiegel. Die Konzentrationen korrelierten negativ mit dem Gesamtcholesterin und dem LDL-Cholesterin. Die Gabe von Statins (Cholesterinsenkern) wurde mit einer höheren 25-OH-D-Spiegel-Konzentration assoziiert. Die Studie unterstützte im Schluss einen Zusammenhang zwischen Cholesterin und Vitamin D. Weitere Studien zur gänzlichen Klärung der Verbindung stehen derzeit aus. Die Forschung ergab, dass Personen, die sich oft an der Sonne bewegen, niedrigere Cholesterinwerte und eine höhere Vitamin-D-Konzentration aufweisen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein geringer Vitamin-D-Spiegel zu einem erhöhten Cholesterinwert führt. Dadurch steigt die Gefahr für einen Herzinfarkt. Bei einem erhöhten Cholesterolwert empfiehlt es sich, die Versorgung mit Vitamin D zu erhöhen.
Vitamin D und Cholesterin Werte einpegeln
Um eine ausreichende Menge des Vitamins herzustellen, benötigt der Körper ein regelmäßiges Sonnenbad. In Nord- und Mitteleuropa reicht die UV-B-Strahlung in den Sommermonaten aus, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Ratsam ist eine zusätzliche Supplementierung in der kühleren Jahreszeit. 1000 IE pro Tag gelten als Minimum. Die Gabe von Vitamin D wirkt sich nicht nur positiv auf den Cholesteringehalt im Blut aus, sondern vermindert die Wahrscheinlichkeit für Krebs, Herzkrankheiten und Demenz.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält derzeit eine zusätzliche Gabe von 800 IE Vitamin D3 als ungefährlich und bei älteren Patienten sinnvoll. Das Vitamin unterstützt die Kalziumaufnahme und verhindert Knochenbrüche und weitere Krankheiten. Vitamin D und Cholesterin stehen ebenso in direkten Zusammenhang. Eine ausreichende Versorgung mit dem Zusatzstoff verhindert einen erhöhten Cholesterolwert.
Umfassenden Studien vorgesehen
In der Zwischenzeit arbeiten verschiedene Forschergruppen an Untersuchungen zur Wirksamkeit des Vitamin D. Zu diesen gehört die " Vital-Studie " vom Brigham and Women's Hospital der Harvard Medical School, in Boston, Massachusetts mit 25.000 Teilnehmern und die finnische " Find-Studie " der University of Eastern Finland mit 18.000 Probanden. Ziel der Forschungen ist eine umfassende Aufklärung des Zusammenhangs von Vitamin D und chronischen Erkrankungen. Zu diesen zählt ein erhöhter Cholesterinwert, der in Herz- und Kreislauferkrankungen mündet.
Teilnehmer der "Vital"-Studie bekommen fünf Jahre täglich Vitamin D3 in Höhe von 2000 Internationale Einheiten (IE) sowie ein Gramm Omega-3-Fettsäuren verabreicht. Die Hälfte der Gruppe erhält zur Kontrolle der Ergebnisse ausschließlich ein Placebo. Die "Find"-Studie unterteilt die Probanden in drei Gruppen, die entweder 1600 IE, 3200 IE oder ein Placebo erhalten. Sie berücksichtigt ebenso die Tatsache, dass Cholesterinsenker die Aufnahme von Vitamin D stören.
Erste Ergebnisse erhoffen sich die Wissenschaftler 2017 zu wichtigen Fragen über die Zusammenhänge des Vitamins mit Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden, Krebs und weiteren Erkrankungen. Bis dahin bleiben Forscher zurückhaltend mit Aussagen über eine zusätzliche Supplementierung.
Quellen:
Cutillas-Marco E et al.: "Vitamin-D status and hypercholesterolemia in Spanish general population”. Dermatoendocrinol. 1. Juni 2013;5(3):358-62. doi: 10.4161/derm.27497. Epub 18. Dez. 2013.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24516690
Dokumente:
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01169259
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01463813