Magnesium Sodbrennen
Müssen Sie häufig aufstoßen und der Arzt stellt die Diagnose Sodbrennen, wird er Sie eventuell auch auf das Thema Magnesiummangel ansprechen.
Tatsächlich hängen der Mangel an Magnesium und Sodbrennen eng zusammen. Wer sich hier auskennt, kann mit wenig Aufwand für mehr Ruhe im Magen sorgen.
Hintergrundwissen: Magnesiummangel und das Aufstoßen (Sodbrennen)
Hatten Sie im Leben bereits Sodbrennen, kennen Sie das unangenehme und teils recht schmerzhafte Aufstoßen. Der Arzt spricht von einem gastroösophagealen Reflux, also einen Zurückfließen von Speisebrei aus dem Magen hinauf in die Speiseröhre. Der Nahrungsbrei ist dabei nicht mehr allein, sondern bereits mit Magensäure vermischt und diese Säure verursacht Schmerzen. Sie kann bei häufigem Auftreten auch Gewebeschäden mit sich bringen, weshalb chronisches Sodbrennen in jedem Fall behandelt werden muss.
Die Ursachen für Sodbrennen können unterschiedlicher Natur sein. Leiden Sie nur gelegentlich darunter, kann eine Überanstrengung des Magens aufgrund großer Speisemengen der Grund sein. Mit anderen Worten: Sie haben beim Essen über die Stränge geschlagen. Auch eine Schwäche des Muskels, der im geschlossenen Zustand die Speiseröhre vom Mageneingang trennt, ist denkbar.
Auf den ersten Blick hat Magnesium mit alledem nichts zu tun. Es handelt sich dabei um einen essentiellen Mineralstoff, den Ihr Körper täglich benötigt. Im Schnitt genügt einem Erwachsenen die Dosis von 300 Milligramm, die über die Nahrung aufgenommen werden muss. Wie lebenswichtig Magnesium ist, wird beim Blick auf die Körpervorgänge deutlich, die ohne den Mineralstoff nicht funktionieren würden:
- das gesamte Nervensystem benötigt Magnesium
- die Muskulatur kann nur dank Magnesium arbeiten
- Blutgefäße entspannen sich durch den Mineralstoff (entsprechend steigt ohne das Risiko auf Thrombosen)
- der Insulinstoffwechsel funktioniert über Magnesium
- u.v.m.
In der Medizin hat man einen Grenzwert von 1,75 Milligramm Magnesium auf einen Deziliter Blut festgelegt. Sie leiden also dann an einem Mangel, wenn der Wert im Blutbild unter 1,75 mg/dl (oder 0,7 mmol/l) liegt.
Warum Magnesiummangel das Sodbrennen fördert
Die Tatsache, dass die menschliche Muskulatur ohne Magnesium nicht arbeiten könnte, wirkt sich auch auf die Thematik Sodbrennen aus. Ist der Mineralstoff in ausreichender Menge im Körper vorhanden, können Nerven und Muskeln ideal miteinander kommunizieren. Liegt jedoch ein Magnesiummangel vor, ist die Muskulatur viel häufiger verspannt und das Aufstoßen wird gefördert. Mit genügend Magnesium hingegen erfolgt eine gezielte Reizüberleitung und diese Entspannung vermindert das Aufstoßen deutlich.
Wie hilft Magnesium gegen Sodbrennen?
Da der Mangel die Symptome verschlimmert, kann die ausreichende Menge im Umkehrschluss die Beschwerden lindern. Magnesium wirkt basisch und neutralisiert damit die Magensäure teilweise. Diese Neutralisation erzielen Sie durch das Einnehmen von Magnesiumtabletten. Zwar entstehen dabei überschüssige Magnesiumverbindungen, diese werden jedoch einerseits von den Nieren und anderseits von der Bauchspeicheldrüse verarbeitet und über den Urin bzw. den Stuhl ausgeschieden.
Wichtig: Magnesium hilft zwar gegen das Aufstoßen, die zugrunde liegende Ursache des Sodbrennens wird damit aber nicht angegangen. Diese sollten Sie immer vom Arzt abklären lassen.
Teufelskreis: Sodbrennen kann zu Magnesiummangel führen
In den Check-ups der letzten Jahre wurde bei Ihnen nach Magnesiummangel geschaut und die Werte waren stets in Ordnung. Später trübte immer häufiger Sodbrennen den Alltag und plötzlich sind die Magnesiumwerte nicht mehr im grünen Bereich. Dieser Werdegang ist nicht ungewöhnlich, denn tatsächlich kann chronisches Sodbrennen indirekt dazu führen, dass sich ein Magnesiummangel einstellt. Da dieser Mangel wiederum das Aufstoßen verschlimmert, ist ein Teufelskreis entstanden. Doch wie kann Sodbrennen diese Nebenwirkung entfalten?
Die meisten Menschen gehen bei störendem Aufstoßen in die Apotheke und lassen sich Magensäureblocker aushändigen. Diese sind freiverkäuflich und wirken als Protonenpumpenhemmer (kurz PPI) direkt auf den Verdauungstrakt. Der positive Effekt ist eine Verminderung des Aufstoßens, der negative Effekt kommt jedoch nach einiger Zeit der Einnahme auch: bei der Verdauung wird weniger Magnesium aus der Nahrung gewonnen. Die PPI sorgen also dafür, dass trotz magnesiumreicher Ernährung zu wenig des Mineralstoffes wirklich im Körper verleibt.
Aufgrund dieser Nebenwirkung raten sowohl Ärzte als auch Apotheker dringlich, Magensäureblocker nur gelegentlich zu benutzen. Die Gefahr der Einnahme über Wochen oder gar Monate und Jahre wird jedoch von Patienten viel zu oft unterschätzt.
Magnesium über die Nahrung beziehen
Für eine gute Versorgung des Körpers bedarf es bei einem ansonsten gesunden Menschen keiner Nahrungsergänzungsmittel. Entscheidend ist eine ausgewogene Ernährung. Vor allem Kürbiskerne (mit 534 Milligramm Magnesium auf 100 Gramm Kerne) und Sonnenblumenkerne (420 Milligramm) sind als Lieferanten ideal. Auch Nudeln und Reis auf Vollkornbasis sind geeignet, denn Sie wollen sicher nicht jeden Tag auf die Kerne zurückgreifen. Magnesium lässt sich zudem sehr gut in Snacks unterbringen, denn Hasel- und Cashewnüsse sowie Zartbitterschokolade sind gute Lieferanten.
Wichtig: Müssen Protonenpumpenhemmer wirklich dauerhaft eingenommen werden, sollte gleichzeitig hochdosiertes Magnesium verschrieben werden. Die bloße Versorgung des Körpers allein über die Nahrung reicht in diesem Fall meist nicht mehr. Allerdings gilt weiterhin: Magnesium-Tabletten ersetzen keine gesunde Lebensführung. Achten Sie weiterhin auf eine ausgewogene Ernährung.
Woran erkennen Sie Magnesiummangel?
Fürchten Sie, durch die Langzeittherapie Ihres Sodbrennens einen Magnesiummangel zu haben oder aufgrund einer einseitigen Ernährung zu wenig aufzunehmen, gibt ein Blutbild beim Hausarzt schnelle Auskunft über die tatsächliche, aktuelle Versorgung des Körpers. Ohne Blutanalyse gibt es allerdings auch mehrere Symptome, die meist auf einen Mangel hindeuten:
- Wadenkrämpfe in der Nacht (aber auch am Tag)
- Krämpfe in anderen Muskelpartien (bei Sport oder auch in Ruhe)
- innere Unruhe ohne ersichtlichen Grund
- häufige Konzentrationsschwächen ohne offenkundige Ablenkung
- Kopfschmerzen
- Herzrhythmusstörungen
Sprechen Sie bei Verdacht auf Magnesiummangel in jeden Fall Ihren Hausarzt darauf an. Ein Blutbild ist schnell gemacht.