Magnesium Hyperaktivität
Magnesium ist ein wichtiger Mikronährstoff der im Volksmund Linderung bei Verspannungen und Muskelkrämpfen bewirkt. Allerdings ist Magnesium ein wahrer Allerskönner, der eine Vielzahl von Symptomen bessert und dessen Mangel für ganz unterschiedliche Symptome und nicht zuletzt für schwere Krankheitsverläufe verantwortlich ist.
Doch hilft Magnesium bei Hyperaktivität? Wissenschaftler vermuten immerhin, dass die regelmäßige Einnahme von Magnesium Krankheitsbildern wie ADHS, bipolaren Störungen und sogar Alzheimer vorbeugen kann.
Magnesium bei Hyperaktivität - Faktenblock:
- Magnesium spielt auch in vielen kognitiven Funktionen im Organismus eine wesentliche Rolle
- Wird ausreichend Magnesium eingenommen, aber zuviel Kalzium zugeführt, können Mangelerscheinungen von Magnesium die Folge sein
- Hyperaktivität ist ein Symptom, welches auch auf Magnesiummangel zurückzuführen ist
- Eine Besserung der Symptome bei Kindern mit Hyperaktivität und ADHS unter der Gabe von Magnesium konnte in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden
- Betroffene und Eltern betroffener Kinder sollten Medikamente nicht ohne ärztlichen Rat absetzen, jedoch die Möglichkeit eines Magnesiummangels beim behandelnden Arzt ansprechen
Magnesium bei Hyperaktivität - Warum?
In vielen kognitiven Funktionen unseres Organismus spielt Magnesium eine zentrale Rolle. Der Mineralstoff kommt in unserem Körper am vierthäufigsten vor. Es ist daher nur logisch, Magnesiummangel als Ursache für kognitive Störungen wie zum Beispiel Hyperaktivität in Betracht zu ziehen. Unterschiedliche wissenschaftliche Studien, die mit Kindern, die an Hyperaktivität und ADHS leiden, arbeiten, konnten zeigen, dass sich die Symptome unter der Gabe von Magnesium deutlich besserten. Auch konnten die betroffenen Kinder dem Unterricht in der Schule nach der Gabe von Magnesium erheblich besser folgen.
Andere Studien, die Alzheimerpatienten in den Mittelpunkt ihrer Untersuchungen stellten, zeigten im Ergebnis, dass ein ausgeglichener Mineralhaushalt von Magnesium und Kalzium von großer Bedeutung für eine gesunde Gehirnfunktion ist.
Die Gesellschaft für Magnesiumforschung e.V., die aus einem Zusammenschluss unterschiedlicher Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen besteht, hat sich daraufhin zum Ziel gesetzt, Magnesiummangel und die Gabe von Magnesium in die Therapie von Hyperaktivität und ADHS bei Kindern mit einzubinden.
Magnesium und Kalzium
Wie auf dem Fußballfeld auch, benötigt der Alleskönner und Starstürmer Magnesium einen talentierten Gegenspieler, der die Pässe gekonnt zuspielt. Diese Funktion nimmt der Mikronährstoff Kalzium ein. Möchte man eine bessere Verarbeitung des einen Mikronährstoffes bewirken, ist auch die Zufuhr des anderen Mikronährstoff von Bedeutung, um in den Genuss der vollen Wirkung zu kommen. Dabei hilft Magnesium dabei, ein "zuviel" an Kalzium gekonnt auszuscheiden. Gerade Menschen, die viele Milchprodukte zu sich nehmen, nehmen gleichzeitig oft (zu)viel Kalzium auf. Dies kann, wenn der Magensiumhaushalt nicht angepasst wird, gesundheitliche Folgen wie eine Neigung zu Osteoporose nach sich ziehen.
Kalzium und Magnesium sollten daher im Optimalfall in einem "zwei zu eins" Verhältnis aufgenommen werden.
Da Magnesium an der Ausscheidung von überflüssigen Kalzium beteiligt ist, kann ein zu hoher Konsum von kalziumhaltigen Lebensmitteln die Ursache für einen Magnesiummangel sein.
Leidet ein Kind an Symptomen wie Hyperaktivität und kann sich nicht lange konzentrieren, kann ein Blick auf die Ernährungsgewohnheiten ratsam sein. Hierzu empfiehlt sich das Hinzuziehen eines geeigneten Ernährungsberaters oder fachkundigen Kinderarztes, da Bedarfe an Makro- und Mikronährstoffe im Verlauf des Aufwachsens einem stetigen Wandel unterzogen sein.
Magnesium bei Hyperaktivität: Das berichten Betroffene
In unterschiedlichen Internetforen, die Betroffenen und Eltern von Kindern mit Hyperaktivität zum Austausch dienen, gibt es eine Vielzahl von Berichten, in denen Eltern ihre Kinder mit zusätzlicher Magnesiumgabe besser helfen konnte, als gängige Präparate der Pharamindustrie, die bei Hyperaktivität gegeben werden (Beispiel: Ritalin). Besserungen der Symptome stellten sich bei den meisten berichten innerhalb einer Woche ein.
Auch das Absetzen des Ritalins, das eigentlich die Hyperaktivität eindämmen und ADHS-Symptome lindern sollte, konnte mit zusätzlicher Gabe von Magnesium in einigen Fällen abgesetzt werden.
Es empfiehlt sich jedoch dringend, diese Schritte nicht ohne ärztlichen Rat anzugehen. Die Frage, ob es tatsächlich Hyperaktivität ist oder die Symptome auf einen Magnesiummangel zurückzuführen sind, sollte jedoch von Eltern und Betroffenen kritisch gestellt werden. Immerhin kann der Magnesiumhaushalt mittels eines Blutbildes bestimmt und Rückschlüsse gezogen werden. Da Magnesium im direkten Zusammenhang mit Kalzium steht, sollte auch dieser Wert bestimmt und unter Einbezug der neusten Erkenntnisse der Wissenschaft ausgewertet werden.
Offensichtlich scheint es aber Fälle zu geben, in denen die Symptome der Hyperaktivität mit einer zusätzlichen Gabe von Magnesium durchaus behandelt werden konnten.
Magnesium bei Hyperaktivität - Fazit
Magnesium ist sicher kein Allheilmittel. Erst Recht nicht, wenn es um komplexe Krankheitsbilder wie ADHS oder Hyperaktivität geht. Der Zusammenhang zwischen Evidenzen wissenschaftlicher Studien und dem Behandlungserfolg im Einzelfall sollte nicht ohne Grund einem Fachmann überlassen werden.
Allerdings verleitet das breite Angebot in Supermärkten zu einer Ernährungsweise, die Magnesium- und anderen Nährstoffmangel hervorrufen kann. Durch die Vorliebe viele hoch verarbeiteter Milchprodukte von Kindern kann es zudem zu einem Kalziumüberschuss kommen, welcher einen Magnesiummangel zur Folge hat. Hyperaktivität kann also auch "nur" ein Symptom eines Mangels sein. Dieser ist durch die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln und/oder einer Umstellung auf ausgewogenere Ernährung leicht zu beheben.
Betroffene und Eltern betroffener Kinder sollten die zusätzliche Gabe von Magnesium bei Hyperaktivität daher mit dem behandelnden Arzt ansprechen. Gängige Präparate aus Drogerie und Apotheke schaden bei empfohlener Anwendung sicher auch nichts; im schlimmsten Fall haben sie jedoch keinerlei Nutzen.