Magnesiumchlorid

yippy
von yippy
6 min
21.10.2022 00:00:00

Magnesiumchlorid

In der Natur kommt Magnesiumchlorid als Bischofit vor. Eine weitere Darstellungsform ist das Doppelsalz Carnallit. Magnesiumchlorid wird natürlich aus Meerwasser oder Salzseen gewonnen. Im technischen Sinn kann eine Eindampfung der Endlaugen bei der Herstellung von Kaliumchlorid erfolgen.

Als Zwischenprodukt fällt Magnesiumchlorid-Hexahydrat an. Erst über ein weiteres Eindampfen entsteht ein wasserärmeres Produkt und durch die Umsetzung von Magnesiumoxid mit Chlor und Kohlenstoff das wasserfreie Magnesiumchlorid. Magnesiumchlorid ist ein Wirkstoff der Mineralsalze. Er kommt in vielfältigen Behandlungen zum Einsatz, wie zum Beispiel bei einem chronischen Mangel, bei Wadenkrämpfen , Schmerzen und Verstopfungen.

Was ist Magnesiumchlorid?

In der Natur kommt Magnesiumchlorid in kleinen Mengen im Süßwasser, in großer Menge im Meerwasser und konzentriert in Salzseen vor. Auch in Sedimenten ozeanischen Ursprunges findet man es als Mineral, meist zusammen mit Kalium oder Natrium.

Magnesiumchlorid ist ein Salz des Alkalimetalls Magnesium. Dabei liefert Magnesium das positiv geladene Kation Mg2+, Chloridverbindungen das zugehörige negativ geladene Anion Cl-. Das weiße Salz erhält man in Form von Pulver, Flocken oder Grobsalz. Allen Formen ist gemein, dass sie sehr stark Wasser anziehen - auch aus der Luftfeuchtigkeit, eine Eigenschaft, die man als hygroskopisch bezeichnet. Daher muss man Magnesiumchlorid immer gut verschlossen aufbewahren, da es sich sonst in einen Brei und schließlich eine Flüssigkeit verwandelt.

Diese Wasserbindefähigkeit ist so stark, dass Magnesiumchlorid normalerweise in Form eines Hexahydrates vorliegt. Das bedeutet, dass das Salz Kristallwasser eingelagert hat, und zwar jeweils sechs Moleküle Wasser pro Magnesium- und Chloridion in ihrem Kristallgitter. Das sogenannte Anhydrat des Magnesiumchlorids, in dem kein Kristallwasser vorhanden ist, spielt nur im chemischen Labor und in der Industrie eine Rolle.

Vom Geschmack her ist Magnesiumchlorid recht bitter .

Allgemein zu Magnesiumchlorid
Name Magnesiumchlorid
E-Nummer E 511
Verhältnisformel MgCl 2
Beschreibung Bei Magnesiumchlorid handelt es sich um farblose, zerfließliche,
bitter schmeckende hexagonale Kristalle.
Eigenschaften von Magnesiumchlorid
Molare Masse
  • 95,21 g·mol −1 (wasserfrei)
  • 203,3 g·mol −1 (Hexahydrat)
Aggregatzustand fest
Dichte
  • 2,32 g·cm −3 (20 °C, wasserfrei)
  • 1,57 g·cm −3 (20 °C, Hexahydrat)
Schmelzpunkt
  • 712 °C (wasserfrei)
  • ca. 118 °C (Hexahydrat, Zersetzung)
Siedepunkt
  • 1412 °C (wasserfrei)
Löslichkeit
  • leicht in Wasser (542 g·l −1 bei 20 °C, wasserfrei)
  • sehr leicht in Wasser (2350 g·l −1 bei 20 °C, Hexahydrat)
Gewinnung von Magnesiumchlorid
aus Magnesiumoxid mit Kohlenstoff und Chlor
MgO + Cl 2 + C → MgCl 2 + COoder Magnesiumhydroxid und Salzsäure
Mg(OH) 2 + 2HCl → MgCl 2 + 2H 2 Ooder durch Umsetzung von Magnesium mit Salzsäure
Mg + 2HCl → MgCl 2 + H 2

Wer hat die gesundheitsförderliche Wirkung von Magnesiumchlorid entdeckt?

1985 hat der Physikprofessor Jose Schorr aus Brasilien einen interessanten Fachartikel verfasst. Er dokumentiert die Einnahme von Magnesiumchlorid bei einem schweren körperlichen Leiden. Schorr litt selbst unter einer Verknorpelung der Wirbel. Bei einem Besuch eines Klosters der Jesuiten bekam er die Empfehlung, den essenziellen Mineralstoff Magnesiumchlorid einzunehmen. Über die dauerhafte Einnahme konnte sich laut seiner Aussage sein körperlicher Zustand immer weiter verbessern, sodass er nahezu schmerzfrei blieb. Diese wundersame Wirkung führt auf die vielen komplexen Aufgaben von Magnesium im Körper zurück. Anschließend ließ er Flugblätter und Informationszettel in den Apotheken verteilen, um auch anderen Menschen den Ratschlag zu geben, bei diesem starken körperlichen Leiden Magnesiumchlorid einzunehmen.

Magnesiumchlorid ist das Salz der Salzsäure und essenziell für den Körper. Auch Pierre Delbet erkannte 1914 die heilsame Wirkung von Magnesiumchlorid bei Wunden. Er suchte damals nach einem geeigneten Mittel, um die Verletzungen der Kriegsversehrten zu behandeln. Delbet belegteMagnesiumchlorid entzündungshemmende Eigenschaften, was sich positiv auf die Wundheilung auswirkte.

Vom Geschmack her ist Magnesiumchlorid recht bitter .

Allgemein zu Magnesiumchlorid
Name Magnesiumchlorid
E-Nummer E 511
Verhältnisformel MgCl 2
Beschreibung Bei Magnesiumchlorid handelt es sich um farblose, zerfließliche,
bitter schmeckende hexagonale Kristalle.
Eigenschaften von Magnesiumchlorid
Molare Masse
  • 95,21 g·mol −1 (wasserfrei)
  • 203,3 g·mol −1 (Hexahydrat)
Aggregatzustand fest
Dichte
  • 2,32 g·cm −3 (20 °C, wasserfrei)
  • 1,57 g·cm −3 (20 °C, Hexahydrat)
Schmelzpunkt
  • 712 °C (wasserfrei)
  • ca. 118 °C (Hexahydrat, Zersetzung)
Siedepunkt
  • 1412 °C (wasserfrei)
Löslichkeit
  • leicht in Wasser (542 g·l −1 bei 20 °C, wasserfrei)
  • sehr leicht in Wasser (2350 g·l −1 bei 20 °C, Hexahydrat)
Gewinnung von Magnesiumchlorid
aus Magnesiumoxid mit Kohlenstoff und Chlor
MgO + Cl 2 + C → MgCl 2 + COoder Magnesiumhydroxid und Salzsäure
Mg(OH) 2 + 2HCl → MgCl 2 + 2H 2 Ooder durch Umsetzung von Magnesium mit Salzsäure
Mg + 2HCl → MgCl 2 + H 2

Ist die Wirkung von Magnesiumchlorid wissenschaftlich belegt?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Studien, die eine komplexe Wirkung von Magnesiumchlorid belegen. So können Patienten mit einem

• Prostata-Leiden,
• Parkinson,
• Krämpfen und
• Muskelschmerzen,
• Asthma oder
• anderen körperlichen Beschwerden

von der Einnahme profitieren. Gerade bei älteren Menschen verschwand die Muskelsteifigkeit und konnte sich wirksam verbessern. So hat die Alternativmedizin in den letzten Jahren Magnesiumchlorid für sich entdeckt, um Lösungen für diverse Anwendungsgebiete zu finden. Doch ganz frei von Nebenwirkungen soll die Einnahme von Magnesiumchlorid nicht sein. So kann es bei einigen Patienten zu Verdauungsbeschwerde n und Durchfall führen. Demnach soll Magnesiumchlorid in den Gefäßzellen eine Überlagerung von Magnesium entgegenwirkt.

Einnahme und Dosierung von Magnesiumchlorid

In der Alternativmedizin nach Schorr liegt die übliche Dosis bei 100 g Magnesiumchlorid.

  1. Lösen Sie das Magnesium in 3 Liter Wasser und
  2. füllen es in Glasflaschen.
  3. Direkt nach dem Aufstehen sollen Sie ein Schnapsglas dieser Lösung trinken.
  4. In diesem einen Schnapsglas sollen 0,666 g Magnesiumchlorid enthalten sein. Das entspricht einer Menge von 666 mg Magnesiumchlorid. Es handelt sich um eine recht geringe Dosis.
  5. In der therapeutischen Dosierung treffen Sie zumeist auf 300 mg.

Wie erklärt sich die Wirkung von Magnesiumchlorid?

Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, den der Körper für zahlreiche Stoffwechselprozesse benötigt. In vielen Fällen agiert das Magnesium antagonistisch zu Calcium , so wie bei Muskelaktivität und Nervenleitung. Daher ist ein ausgeglichenes Verhältnis von Magnesium und Calcium im Körper wichtig - das gilt auch für die Aufnahme beider Mineralstoffe über die Nahrung.

Den größten Teil des körpereigenen Magnesiums findet man im Knochen, der als Speicher dient. Von dort aus setzt der Körper Magnesium ins Blut frei, sobald Bedarf besteht. Magnesium benötigt er für

  • Energiestoffwechsel
  • Immunsystem
  • Muskelaktivität (gilt für Skelettmuskel, Herzmuskel und glatte Muskulatur der Eingeweide!)
  • Hormonhaushalt
  • Funktion des Nervensystems .

Magnesiumwirkung: Wie viel Magnesium sollte ich im Blut haben?

Der Hausarzt kann im Labor den Blutwert des Magnesiums im Labor bestimmen lassen. Der Referenzbereich liegt bei 0,8 - 1,2 mmol/l (entsprechend 2 - 3 mg/dl) .

Magnesiumchlorid-Wirkung und Magnesiummangel

Eine Zufuhr von Magnesiumchlorid ist bei Magnesiummangel angesagt. Dieser tritt auf, wenn

  • zu wenig Magnesium in der Nahrung vorhanden oder
  • die Aufnahme über die Darmschleimhaut gestört ist,
  • infolge Durchfällen nicht ausreichend aufgenommen werden kann,
  • Hormonstörungen vorliegen und wenn
  • ein besonders hoher Bedarf vorliegt.

Aufnahmestörungen findet man bei vielen Patienten mit Darmerkrankungen, und einen erhöhten Magnesiumbedarf haben vor allem Sportler, Raucher, Kinder durch ihr körperliches Wachstum sowie Frauen in Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Einnahme der "Pille".

Zu niedrige Magnesium-Blutwerte findet man bei Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreoidismus) und der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus). Einen hohen Bedarf haben auch Krebszellen, sodass bei Leukämien und Lymphomen ein Magnesiummangel eintritt.

Anzeichen eines Magnesiummangels, die durch erhöhte Zufuhr von Magnesium verbessert werden können, sind

  • Muskelkrämpfe wie nächtliche Wadenkrämpfe,
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck,
  • Nervenleitungsstörungen und neurologische Symptome wie Schlafstörungen und depressive Verstimmungen.

In all diesen Fällen muss der Arzt einen Magnesiummangel als Ursache sicher diagnostiziert haben , da auch zahlreiche andere Gründe für diese Symptome infrage kommen.

Wo können Sie Magnesiumchlorid kaufen?

Magnesiumchlorid soll besonders wichtig für die Gesundheit des Gehirns sein. Es soll das Nervensystem beruhigen und zugleich die Gedächtnisleistung verbessern. Gleichzeitig kann der pH-Wert ansteigen. Hierzulande ist Magnesiumchlorid in den Drogerien und in den Apotheken frei verkäuflich. Im Handel treffen wir zumeist auf Magnesiumchlorid-Hexyhydrit. Oftmals als Abführmittel oder als Gegenmittel bei Krämpfen deklarieren die Hersteller das Wirkmittel.

Werfen Sie einen Blick auf die Arzneimittel Fachinformationen und die Nebenwirkungen. Schließlich sagen die Fachärzte Magnesium eine kontraindizierte Wirkung bei Niereninsuffizienz oder Störungen in der kardialen Erregungsleitung nach. Auf jeden Fall gilt es, die regelmäßige Einnahme von Magnesium mit dem Hausarzt zu besprechen, um keine unnötigen Risiken einzugehen.

Vorsicht: Wo eine Wirkung ist, gibt es auch Nebenwirkungen!

Ein altes Credo der Medizin: Alles, was wirkt, kann auch Nebenwirkungen haben. Im Falle von Magnesiumchlorid gilt das vor allem für eine Überdosierung , gemäß dem alten Leitsatz von Paracelsus Die Dosis macht, dass ein Ding ein Gift sei . Magnesiumchlorid ist in der Regel gut verträglich, aber man darf man es mit der Anwendung nicht übertreiben. Die hervorstechendste Begleiterscheinung hoher Dosen Magnesiumchlorid ist
dessen abführende Wirkung . Daher sollte man es bei Verdauungsbeschwerden und Durchfällen besser nicht verwenden. Demensprechend darf man Magnesiumchlorid nicht bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ( Morbus Crohn, Colitis ulcerosa ) oder der Zöliakie bei Glutenunverträglichkeit anwenden.

Magnesium in hohen Dosen beeinflusst die Nierenfunktion - eine Anwendung bei
Nierenerkrankungen wie chronischer Niereninsuffizienz oder Nierenversagen, etwa bei Dialysepatienten, ist daher streng kontraindiziert.

Magnesiumionen beeinflussen die Wirkung von Herzmedikamenten, Kortikoiden, Antibiotika und Eisenpräparaten. Lassen Sie sich gegebenenfalls in Ihrer Apotheke oder von Ihrem Hausarzt beraten. Patienten mit Osteoporose müssen bei Einnahme von Calcium
wie auch Magnesium auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D
achten, sonst kann sich die Erkrankung weiter verschlimmern.

Vor einer längerfristigen Einnahme hoher Dosen Magnesiumchlorid empfiehlt es sich, den Hausarzt zu fragen, ob diese Maßnahme sinnvoll ist.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

    • Gefahrstoffinformationssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (GESTIS-Stoffdatenbank) online: Magnesiumchlorid zur Webseite .
    • Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Hermann Römpp: Römpp Chemie Lexikon. 9. Auflage. Stuttgart 1999: Georg Thieme-Verlag. ISBN-10: 3131027592.
    • Wolfgang Piper: Innere Medizin . 2. Auflage. Stuttgart 2012: Springer-Verlag. ISBN-10: 3642331076.
    • Birgid Neumeister, Bernhard O. Böhm: Klinikleitfaden Labordiagnostik . Elsevier Urban & Fischer Verlag 2018. ISBN-10: 3437222341.
    • Barbara Hendl: Das Magnesium-Buch: Schlüsselmineral für unsere Gesundheit - Magnesiummangel rechtzeitig erkennen und behandeln. 4. Auflage. Kirchzarten 2016: VAG-Verlag. ISBN-10: 3867311536.
    • Kerstin Menzel: Die Heilkraft von Magnesiumöl: Wie Sie Ihr Gewicht reduzieren, besser schlafen und Krankheiten vorbeugen mit der transdermalen Magnesiumtherapie . München 2016: Riva-Verlag. ISBN-10: 386883978X.
    • Brigitte Hamann: Magnesiumöl: Das Wundermineral - Einfach und effektiv über die Haut abnehmen. Rottenburg 2016: Kopp-Verlag. ISBN-10: 3864452341.