Dieser wertvolle Dünger wird nicht in Spezialgeschäften verkauft. Er ist in keiner Pflanzenhandlung erhältlich. Im Gegenteil. Vermutlich wird er täglich in fast jedem Haushalt unachtsam entsorgt. Im besten Fall kommt er noch auf den Kompost und kann von dort seine positive Wirkung entfalten.
Die Rede ist vom Kaffeesatz. In ihm sind nämlich auch noch nach dem Rösten Pflanzennährstoffe enthalten. Ebenso wie Huminsäuren, die beim Rösten entstehen und einen leicht sauren pH-Wert bewirken.
Kaffeesatz Dünger – Sammeln und vorbereiten
Bevor man darangeht, den Kaffeesatz als Dünger zu verwenden, wird er erst einmal gesammelt und getrocknet. Es empfiehlt sich in jedem Fall, den Kaffeesatz aus der Filtertüte zu nehmen, da damit sichergestellt ist, dass er nicht schimmelt. Im Übrigen kann man die leere Filtertüte ohne Bedenken auf dem Komposthaufen entsorgen. Die Aufbewahrung erfolgt am besten in einem trockenen, luftigen Behältnis.
Und sollte der Rohstoff einmal tatsächlich ausgehen: In den meisten Gastronomiebetrieben fallen täglich mehrere Kilogramm an, die ohnehin entsorgt werden. Ebenso kann der Inhalt von Kaffeepads als Dünger verwendet werden.
7 hilfreiche Tipps, um Kaffeesatz als Dünger zu verwenden
Um die koffeinhaltigen Rückstände des täglichen Frühstücks als Dünger zu verwenden, sollten diese sieben Punkte beachtet werden:
- Kaffeesatz niemals heiß verwenden. Eine Aufbewahrung im trockenen Zustand verhindert die spätere Schimmelbildung. Frischer Kaffeesatz ist daher immer in offenen und luftigen Gefäßen zu lagern.
- Von der Art der Pflanzen ist die Häufigkeit des Düngens abhängig. Während Zimmerpflanzen nur jeweils im Winter und im Frühjahr eine direkte Düngung brauchen, kann dies bei Pflanzen im Freien gut und gerne 4-mal jährlich erforderlich sein. Eine Überdüngung mit Kaffeesatz ist schlichtweg nicht möglich und damit ist der Gärtner wieder auf der sicheren Seite.
- Blumenerde, gemischt mit Kaffeesatz, ist zum Eintopfen und Anpflanzen eine hervorragende Mischung.
- Im Freien wird Kaffeesatz rund um die Pflanzen gestreut und leicht in den Boden eingearbeitet.
- Um Zimmerpflanzen zu begießen wird man den Kaffeesatz am besten mit Wasser verdünnen. Beim Besprühen ist darauf zu achten, dass die Blätter möglichst wenig von der Flüssigkeit abbekommen.
- Nicht verwendeter Kaffeesatz kann auch als Kompost weiterverarbeitet werden.
- Kaffeesatz in das Gießwasser einrühren neutralisiert den Kalkgehalt im Wasser und macht es weicher.
Hat Kaffeesatz Nebenwirkungen?
Selbstverständlich hat er Nebenwirkungen – sogar sehr nützliche:
- Kaffeesatz lose auf den Boden gestreut, zieht mit seinen Nährstoffen Regenwürmer an. Die lockern den Boden rundherum auf und hinterlassen wiederum Nährstoffe, die sie wie alles organische Material in den Boden transportieren.
- Koffein ist für Schnecken giftig. Ergo meiden sie Bereiche auf denen Kaffeesatz liegt. Darum wird dieser ringförmig um die zu schützenden Pflanzen gestreut. Damit gelangen Dünger und Nährstoffe auch wieder in den Boden.
- Ameisen sind ebenfalls keine Kaffeeliebhaber. Um einer Plage Herr zu werden, kann man Kaffeesatz direkt in den Bau schütten, über die Ameisenwege als Sperre legen und ihn ringförmig um die betroffenen Pflanzen verteilen. Die Spuren, die Ameisen anlegen, werden durch den starken Eigengeruch neutralisiert.
- Wespen sind auch keine Freunde dieses starken Geruchs. Bei ihnen muss man aber schon härtere Geschütze auffahren, indem man getrockneten Kaffeesatz in einer brandfesten Schale entzündet. Der aufsteigende Rauch vertreibt die ungeliebten Brummer. Für uns Menschen ist dieser Geruch kaum wahrnehmbar.
- Und wenn des Nachbarn Katze unseren Garten als ihr Klo ansieht, dann kann man sie mit Kaffeesatz in die Schranken weisen. Einfach dorthin streuen, wo die Katze ihr Geschäft macht und die Sache ist erledigt.
- Schlussendlich sorgen die Nährstoffe im Kaffeesatz für die schnellere Kompostierung, da er unter anderem Regenwürmer anzieht, die den Kompost lockern und durchlüften.
Damit ist Kaffeesatz nicht nur Dünger, sondern ein tauglicher Helfer in vielen Situationen und nicht nur für Pflanzen und Garten. Mit Kaffeesatz düngen hilft ebenso unserer Umwelt, da nur natürliche Nährstoffe zugeführt werden.
Kaffeesatz als Dünger – Wirkung
Kalium ist ein wichtiger Bestandteil um das Pflanzenwachstum ohne Stoffwechselprobleme zu fördern. Ebenso ist Stickstoff – speziell in der Wachstumsphase – wichtig. Beide sind im natürlichen Kaffeesatz-Dünger genügend enthalten.
Falls sich die Blätter von – vor allem älteren – Pflanzen gelblich verfärben oder absterben kann man mit Kaffeesatz gezielt entgegenwirken.
Es kann auch sein, dass der pH-Wert des Bodens zu hoch ist. Auch in dem Fall kann mit Kaffeesatz eine ausgleichende Wirkung erzielt werden.
Die Anwendung erfolgt auf verschiedene Arten:
- als Beigabe in das Gießwasser
- rund um die Pflanzen verstreuen
- unter die Erde mischen
Natürlicher Dünger aus Kaffee – Welche Pflanzen ihn mögen
Von Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen, wird Kaffeesatz als Dünger sehr geschätzt. Das sind Rhododendron, Hortensien, Engelstrompeten.
Auch die Rosen lieben es, wenn sie in einem Kreis aus Kaffeesatz stehen und dadurch notwendige Nährstoffe erhalten.
Durch die regelmäßige Anwendung von Kaffeesatz Dünger versorgt man die Pflanzen in Haus und Garten mit den nötigen Nährstoffen und hält sogar manche Schädlinge fern.