Schwarznuss

yippy
von yippy
7 min
21.10.2022 00:00:00

Schwarznuss

Die Schwarznuss als Frucht ist in Deutschland sehr selten. Die Schale gibt es jedoch in Kapselform, auch die Schwarzwalnusstinktur wird im Handel angeboten. Schon vor einigen Jahrhunderten nutzen die amerikanischen Indianer die Schwarznuss für die Naturheilkunde. Die pflanzlichen Wirkstoffe wurden damals vor allen Dingen gegen Parasiten eingesetzt. Seit vielen Jahrhunderten wird Schwarznuss überwiegend zu Schwarzwalnusstinktur verarbeitet und kann innerlich und äußerlich angewendet werden.

Was ist die Schwarznuss?

Die Schwarznuss ist eine spezielle Frucht, die auf dem Schwarznussbaum wächst. Sie hat ihre Heimat in Nordamerika und ist essbar. Das Holz des Schwarznussbaums wird als Nutzholz verwendet. In Europa ist der Baum als Zierbaum bekannt und wird auch weitgehend als Unterlage für Walnussbäume genutzt. Der Baum selbst wird zwischen 20 und 30m hoch und besitzt Laubblätter. Jedes Laubblatt hat 12 oder mehr Blättchen, die durch ihre einzigartige Form erkennbar sind. Sie sind gezahnt, weichhaarig und lanzettförmig. Jedes Jahr wächst der Baum in der Regel um die 1,13m. Die Schwarznuss wächst zwischen den Blättern und ist rund. Sie hat vier Scheidenwände. Die Frucht des Baums, die Schwarznuss, kann mit Hilfe von einem harten Nussknacker geöffnet werden. Somit kann der Embryo herausgenommen werden. Er ist besonders reich an Ölen und vielen nützlichen Inhaltsstoffen. In Amerika wird das Fruchtfleisch der Nuss beispielsweise zur Speiseeisherstellung oder in der Konditorei verwendet.

Herkunft und Geschichte

Der Baum, an dem die Schwarznuss sich befindet, ist eigentlich im Osten Nordamerikas Zuhause. In der Region ist der Baum sehr weit verbreitet. Dank des ausgezeichneten Klimas wächst er ebenso ausgezeichnet. Um 1900 wurden nah des Rheins und nah der Donau einige Versuche gestartet, den Schwarznussbaum auch nach Europa zu bringen. Nach einigen Fehlschlägen stehen heut in diesen Regionen beeindruckende Schwarznussbäume. Gerade entlang des Rheins haben sich gute Bestände entwickelt. In Städte wie Lampertheim, Bensheim, Straßburg, Colmar, Breisach und Philippsburg stehen anschauliche Bäume. Grundsätzlich gibt es in Europa keine ganzen Wälder von Schwarznussbäumen. Sie kommen eher in kleinen Gruppen vor. Der Baum benötigt einen Boden mit einem pH-Wert zwischen 5 und 7. Gerade Lehmböden mit guter Wasserversorgung oder kurzzeitig überflutete Böden lassen den Baum wachsen und somit auch die Schwarznuss selbst.

Herstellungsverfahren von Schwarznusstinktur Extrakt

Die Schwarznussschale ist sehr schwer zu knacken. Aus dem Grund müssen zur Herstellung von Schwarznusstinktur schwere Geräte genutzt werden. Reif sind die Schwarznüsse, wenn die sonst eher grünliche Schale gelblich ist. Das ist meist zwischen September und Oktober der Fall. Zu dem Zeitpunkt wird die Schwarznuss gepflückt. Viele Nüssen fallen in dem Zeitraum vollkommen allein ab und brauchen nur noch eingesammelt werden. Hilfreich ist es, wenn die äußere Schale nicht mehr vorhanden ist. Sollte die Schale vorhanden sein, dann muss diese entfernt werden. Dazu werden die Nüsse auf einen harten Untergrund gelegt und mit schwerem Gerät behandelt. Dabei wird das Innenleben nicht beschädigt. Es platzt lediglich die Schale. Die inneren Nüsse müssen dann aus der Schale genommen werden. Danach bekommen die Nüssen ein Bad. Sie müssen von allen Unreinheiten und ähnliches gereinigt werden. Sie kommen in einen Bottich und werden mit kaltem Wasser behandelt. Der Vorgang dauert einige Minuten. Im Grunde dauert der Prozess so lange, bis die braune Schale der Nüsse deutlich zu erkennen ist. Danach beginnt die Behandlung. Zuerst müssen die Nüsse nach dem Bad getrocknet werden. Dazu sollte eine Temperatur von etwa 20 bis 22 Grad vorhanden sein. Die Trocknung dauert zwischen zwei und drei Tagen. Anschließend folgt eine weitere Trocknungsphase. Diese dauert um die zwei Wochen. Dadurch bekommt die Nuss ihren Geschmack und eine härte Konsistenz. Anschließend müssen alle Nüsse geschält werden. Dann ist nur noch die reine Nuss vorhanden. Sie kann wahlweise als Nuss weitergegeben werden, oder zu Pulver oder Schwarzwalnusstinktur verarbeitet werden. Um die Tinktur zu herzustellen wird die Schale der Schwarznuss zerkleinert und in ein großes Gefäß gegeben. Im Verhältnis 1:2 werden die zerkleinerten Schalen mit 32%igem Alkohol aufgefüllt. Anschließend muss die Mischung etwa 3 Wochen stehen bleiben. In regelmässigen Abständen muss die Mixtur geschüttelt werden. Nach 3 Wochen dürfen die Schalen der Schwarznuss herausgefiltert werden und die Tinktur ist fertig.

Inhaltsstoffe der Schwarznuss

Der Samen der Schwarznuss, auch als Embryo oder Frucht bezeichnet, enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, die auch für den menschlichen Organismus nützlich sind.
  • Aminosäuren (Arginin und Leucin)
  • Alkane
  • Jod
  • Polyphenole
  • Naphthochinonfarbstoffe (Hydrojuglon-Glykosid und Juglon)
  • Ätherische Öle
  • Fettsäuren
  • Fett (mit hohem Anteil an Linolsäure, Ölsäure und Palmitoleinsäure)
  • Vitamin E
  • Beta-Carotin
  • Mineralstoffe (Kupfer, Mangam, Eisen, Zink, Kalzium)

Schwarzwalnusstinktur Wirkung und Anwendung laut Studien

Durch die sekundären Pflanzenstoffe und die zahlreichen ätherischen Öle soll die Schwarznuss in der alternativen Medizin besonders bei Verdauungsbeschwerden und der Darmflora von Nutzen sein. Trotz des Mangels an genauen Nachweisen gibt es eine Handvoll Studien, die einen möglichen Nutzen untersuchten. Eine im Anhang aufgeführte Untersuchung zum Thema Kardiovaskuläres Risiko ergab folgende veröffentlichte Passage:
Es wurde gezeigt, dass englische Walnüsse das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern könnten. Jedoch scheinen schwarze Walnüsse bisher nicht auf ihre kardioprotektiven Wirkungen untersucht worden zu sein. Der Zweck dieser Studie war es, die Auswirkungen des Einsatzes von schwarzem Walnussöl auf die Blutfette, das Körpergewicht, die Fettsäurezusammensetzung der Erythrozyten Membranen und die Endothelfunktion zu bestimmen.
Hierzu wurden 30 g englische Walnüsse pro Tag über einen Zeitraum von 30 Tagen an 36 Teilnehmer verabreicht. Die Auswirkungen der schwarzen Walnüsse waren vom Geschlecht des Teilnehmers abhängig. Die Aufnahme der Schwarznuss führte nicht zu einer Gewichtszunahme. Die Fettsäurezusammensetzung der Erythrozyten Membranen wurde durch den Walnusskonsum laut Studie jedoch günstig beeinflusst. Insgesamt sollen diese Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme von 30g englischen Walnüssen pro Tag das kardiovaskuläre Risiko senken kann. Weitere Untersuchungen zum Konsum der Schwarznuss seien jedoch notwendig , bevor durch die Wissenschaftler eine entsprechende Empfehlung abgegeben werden kann.

Schwarzwalnusstinktur gegen Parasiten und Würmer

Weiterhin zeigten andere Studien: Bei Schmerzen könnten die Tannine in der Schwarzwalnusstinktur für eine schnelle Hilfe sorgen. Zudem sollen Schwellungen schneller abklingen können. Dies ist bisher wissenschaftlich jedoch nicht untermauert. Aber Schwarznuss soll auch in anderen Bereichen hilfreich sein, ob gegen Bluthochdruck oder zur Blutreinigung, zur Entgiftung und in der Krebsforschung. Die Wirkung soll sich von anthelminitisch über antiseptisch bis zum zu blutstillend verteilen. Sie soll antiparasitär und blutdrucksenkend wirken. Gerade in der traditionellen Kräuterheilkunde hat die Schwarzwalnusstinktur einen guten Ruf. Weshalb die Aussagen laut Recherchen vor allem darauf gestützt sind. Es heißt sie biete bewährten Schutz vor Parasiten und sei biologisch wirksam gegen Schädlinge, ähnlich wie es Silberwasser nachgesagt wird. Quelle: Herstellerseite von Nature Power. Aus dem Grund kann die Schwarznuss nicht nur äußerlich angewendet werden. Sie dient auch zur oralen Einnahme.

Anwendung der Schwarznuss in der Küche

Die Schwarznüsse sind ungeschält mehrere Monate haltbar und können in verschiedenen Formen in der Küche eingesetzt werden.
  • als Snack in Nussform
  • geraspelt oder gemahlen zum Backen oder Kochen
  • als Tee durch die Tinktur
Behandelt wird die Schwarznuss genau wie jede andere Nuss auch. Bevor sie zum Backen eingesetzt wird, muss die Schwarznuss entsprechend behandelt werden. Die Menge an Schwarznuss richtet sich genau nach dem verwendeten Rezept.

Darreichungsformen

Bei der Herstellung von Schwarznuss kann nach der Trocknung in drei Schritten weitergemacht werden. Die Schwarznuss kann als Nuss eingenommen werden. Sie kann zur Tinktur zur äußeren und inneren Anwendung weiterverarbeitet werden und sie kann in Pulverform angeboten werden.

Äußerliche Anwendung mit Schwarznusstinktur

Die Tinktur aus Schwarznuss kann auch zur äußerlichen Anwendung genutzt werden. Schwarzwalnusstinktur soll gut sein bei Herpes, Ringflechte und Warzen. Dazu wird die Tinktur auf ein Wattepad geträufelt und über die betroffenen Stellen gerieben. Empfohlen wird eine Behandlung mit 1x am Tag. Am besten sollten die betroffenen Stellen am Abend gut eingerieben werden, damit die Tinktur gut einziehen kann.

Was beim Kauf der Schwarznuss beachten?

Wer Schwarznusstinktur kaufen möchte, muss auf die Herstellung achten. Idealerweise wird die Prozedur in Deutschland durchgeführt, denn Deutschland hat die schärfsten Richtlinien und hohe Qualitätsansprüche. Zudem sollten bei der Hersteller keine chemischen Zusätze eingefügt werden, um die Natürlichkeit des Produkts nicht zu beeinflussen.

Schwarzwalnusstinktur: Einnahme und Dosierung

Generell gilt, dass Verbraucher die Schwarznuss-Tinktur nur auf nüchternen Magen einnehmen sollten. Prinzipiell ist die Einnahme vor dem Essen ideal geeignet. Zudem sollte die Tinktur nicht in einem Schluck erfolgen. Für die gesamte Menge sollte ein Zeitraum von etwa 15 Minuten genommen werden. Die Mixtur sollte nur schluckweise zu sich genommen werden. Die Einnahme von Schwarznuss wird als Kur empfohlen. Idealerweise kann auch eine Kur über ein Jahr erfolgen. Dadurch sollen alle Arten von Parasiten abgetötet werden. Um eine Weiterverbreitung von Parasiten zu verhindern, können auch Familienmitglieder und Haustiere auf die Tinktur zurückgreifen.
  1. Tag: 125ml Wasser mit 1 Tropen Tinktur einnehmen.
  2. Tag: 125ml Wasser mit 2 Tropfen Tinktur einnehmen.
  3. Tag: 125ml Wasser mit 3 Tropfen Tinktur einnehmen.
  4. Tag: 125ml Wasser mit 4 Tropfen Tinktur einnehmen.
  5. Tag: 125ml Wasser mit 5 Tropfen Tinktur einnehmen.
  6. - 16. Tag: etwa 100ml Wasser mit 2 Teelöffeln Tinktur einnehmen. Bei einem höheren Gewicht als 70kg müssen 2,5 Teelöffel genommen werden.
Anschließend wird 1x in der Woche eine Tasse mit 1/4l Wasser mit 2 Teelöffeln eingenommen. Auch hier gilt, eine Person, die mehr als 70kg wiegt, muss 2,5 Teelöffel nehmen. Auch Kinder können die Tinktur einnehmen. Bei ihnen gilt aber eine andere Dosierung. Bis zum 5.ten Tag können Kinder die gleiche Menge wie ein Erwachsener einnehmen, erst danach wird durch folgende Mengen ersetzt:
  • bis 6 Monate: ¼ Tasse Wasser mit ¼ Teelöffel Tinktur
  • 6 Monate bis 6 Jahre: ¼ Wasser mit ½ Teelöffel Tinktur
  • 6- 10 Jahre: ¼ Tasse Wasser mit 1 Teelöffel Tinktur
  • 11- 16 Jahre: ¼ Tasse Wasser mit 1,5 Teelöffeln Tinktur

Mögliche Nebenwirkungen

Grundsätzlich sind keine Nebenwirkungen durch die Einnahme der Schwarznuss-Tinktur zu erwarten, da es sich um ein rein natürliches Produkt handelt. Allerdings können allergische Reaktionen entstehen, wenn eine Allergie gegen Nüsse besteht. Die allergischen Reaktionen werden durch Hautausschläge, Nesselsucht, Atemnot und Engegefühl an Hals und Brust deutlich. Bei diesen Reaktionen muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Zudem sollte die Einnahme der Tinktur umgehend gestoppt werden. Gleichermaßen kann eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten entstehen. Gerade Medikamente, die nicht in Kombination mit Nüssen eingenommen werden dürfen, können dafür verantwortlich sein. Der Inhaltsstoff Juglon könnte Berichten zufolge möglicherweise Hautkrebs begünstigen, da es sich um eine chemische Verbindung handelt, die sich in der Schwarznuss befindet. Schwangere sollten sich vorab über die Einnahmemöglichkeit informieren, bevor sie die Tinktur einnehmen. Es gilt dringend die Dosierungsempfehlungen der Hersteller zu beachten . Grundsätzlich gilt, vor der Einnahme der Schwarznuss-Tinktur sollte ein Arzt oder ein Apotheker gefragt werden. Zudem ist die Einnahme von Schwarznuss-Tinktur auch kein Ausgleich für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Quellen und Studien über die Schwarznuss

Schwarze Walnuss vs. englische Walnuss Studie:   https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21488754 Blutdruck Senkung:   Oguwike FN, Ebede S, Offor C: Evaluation of Efficacy of Walnut (Juglans Nigra) On Blood Pressure, Haematological and Biochemical Profile of Hypertensive Subjects.; IOSR Journal of Dental and Medical Sciences (IOSR-JDMS) e-ISSN: 2279-0853, p-ISSN: 2279-0861.Volume 13, Issue 10 Ver. V (Oct. 2014), PP 75-79