Magnesium Herzrasen

yippy
von yippy
3 min
21.10.2022 00:00:00

Magnesium Herzrasen

Das Herzrasen (Tachykardie) ist eine Herzrhythmuskrankheit, die ärztliche Überwachung und Behandlung erfordert. Sie ist abzugrenzen zu dem normalen physiologisch erhöhten Herzschlag, welcher unter anderem bei körperlicher und/oder seelischer Belastung auftritt. Neben der schulmedizinischen Behandlung kann die Einnahme von Magnesium bei Herzrasen eine kardiologische Therapie sinnvoll unterstützen.

Allerdings kann in seltenen Fällen auch ein Herzrasen durch zu viel Magnesium verursacht werden.

Der normale Herzschlag

Das Herz schlägt bei einem gesunden erwachsenen Menschen im Ruhezustand ca. 60 bis 80 Mal pro Minute. Sauerstoffarmes Blut wird über die rechte Seite in den Lungenkreislauf zur Sauerstoffanreicherung befördert, die linke Herzhälfte pumpt das angereicherte Blut in den Körperkreislauf.

Je nach Situation und Anstrengung steigt die Herzfrequenz, der Maximalwert ist dann abhängig von Faktoren wie beispielsweise Alter und Trainingszustand. Gesteuert wird dieses von dem Erregungsleitungssystem im Herzen, vornehmlich durch

  • dem Sinusknoten
  • dem AV-Knoten und
  • dem His-Purkinje-System.

Wie kann sich Herzrasen äußern?

Schlägt das Herz regelmäßig schneller und unregelmäßiger, als es die genannten Faktoren hergeben, spricht man von einer (pathologisch begründeten) Tachykardie, bei welcher die Herzfrequenz im Ruhezustand durchgehend über 100 Schläge pro Minute beträgt. Dieses kann grundsätzlich in eine supraventrikuläre (= vor der Herzkammer bestehend) oder in eine ventrikuläre (= von der Herzkammer ausgehend) Tachykardie unterteilt werden. Die Betroffenen spüren häufig das Herzrasen in Form eines harten und hämmernden Pulses. Weitere Symptome können sein:

  • Schwindel
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit
  • Luftnot
  • kurzzeitige Bewusstseinsstörungen

In einigen Fällen verläuft diese Erkrankung jedoch unbemerkt. Diagnostiziert werden kann eine Tachykardie neben einer körperlichen Untersuchung mit dem Abhören des Herzens (Auskultation) sowie durch unterschiedliche EKG-Untersuchungen, z.B. dem Langzeit- oder Belastungs-EKG.

Ursachen einer Tachykardie

Das Herzrasen kann durch (unter Umständen angeborene) Störungen im Erregungsleitungssystem des Herzens verursacht werden. Weiterhin können Tachykardien als Nebenwirkung nach Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. In Einzelfällen kommt es nach Stromunfällen zu Herzrhythmusstörungen mit entsprechender Ausprägung. Und, wie eingangs bereits erwähnt, kann ein passageres Herzrasen durch zu viel Magnesium verursacht oder begünstigt werden.

Die Therapie von Herzrasen durch zu viel Magnesium

Nach erfolgter Diagnostik ist die medikamentöse Therapie das Mittel der Wahl, um Tachykardien zu behandeln. Es stehen eine Vielzahl von Substanzen zur Auswahl, die in der Regel gut verträglich und dosierbar sind. Für schwere und therapieresistente Formen gibt es Möglichkeiten der Elektrotherapie. Beim "Overdrive-pacing" handelt es sich um einen außerhalb des Körpers angebrachten Schrittmachers, der die Rhythmusstörung therapieren kann.

Desweiteren gibt es die Elektrokardioversion. Hierbei wird der Erkrankte kurzzeitig in eine Narkose versetzt, anschließend erfolgt über entsprechende Elektroden die Verabreichung eines Stromstoßes in verschiedenen Energiedosierungen. Daneben kann auch die Behandlung mittels einer hochfrequenten Katheterablation angezeigt sein.

Ein durch das Gefäßsystem eingebrachten Katheter wird bis zum erkrankten Bereich des Herzens vorgeschoben, dort erfolgt durch Einsatz von Strom oder Kälte eine Ausschaltung des Gewebes, welche die Erkrankung hervorruft. Wird eine Tachykardie durch eine Magnesiumeinnahme verursacht, sollte natürlich sofort die Dosis verringert werden.

Unterstützung durch Magnesium bei Herzrasen

Magnesium gehört zu den Erdalkalikristallen und ist als essentieller Stoff für den Organismus unentbehrlich. Es wirkt als Elektrolyt und hat in weiteren Proteinen und Enzymen wichtige Funktionen. Weiterhin ist die Rolle von Magnesium als Gegenspieler (Antagonist) des Calciums wichtig. Ist der Calciumspiegel im Blut erhöht, kann dieses direkt oder indirekt Herzrasen begünstigen. Eine entsprechende Substitution von Magnesium bei Herzrasen kann diesem daher entgegenwirken.

Darüber hinaus ist die Wirkung von Magnesium bei der Erregbarkeit der Muskulatur ein wichtiger Faktor. Liegt ein Magnesiummangel vor, beschreiben viele Menschen Wadenkrämpfe und das Zittern der Augenlider. Somit existiert in diesen Fällen auch eine Auswirkung auf den Herzmuskel, weswegen ein ausgeglichener Magnesiumspiegel für die Behandlung des Herzrasens nicht unterschätzt werden sollte.
Magnesium bei Herzrasen kann dem Körper in unterschiedlicher Weise zugeführt werden, z.B. als Kapsel oder Brausetablette.

Dieses sollte jedoch nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Wie bereits angedeutet ist der Elektrolythaushalt im Körper abhängig von verschiedenen Faktoren und reagiert durchaus sensibel auf Gleichgewichtsstörungen. Daher sollte zu Beginn einer zusätzlichen Magnesiumeinnahme eine Bestimmung der entsprechenden Blutwerte erfolgen, damit im Anschluss die Tagesdosis in Abstimmung mit dem Mediziner erfolgen kann. Regelmäßige Kontrollen erleichtern später eine eventuell nötige Anpassung.

Auf keinen Fall sollten Menschen, die an Herzrhtyhmusstörungen leiden, eigenmächtig mit der Einnahme von Magnesium beginnen beginnen oder im Verlauf die Dosis ändern.

Eine Magnesiumüberdosierung kann ernste Folgen mit Auswirkungen auf den Herzmuskel und die bestehende Erkrankung haben. Mögliche Symptome sind dann:

  • Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall
  • Schwächegefühl
  • erniedrigter Blutdruck
  • Kribbeln und Missempfindungen.

Nicht zuletzt wird das Herzrasen durch zu viel Magnesium begünstigt. In diesen Fällen, egal wo und wann sie auftreten, ist unbedingt eine sofortige ärztliche Behandlung anzuraten, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten, beispielsweise durch die konzentrierte Gabe von Calcium.

Quellen:

Dr. H.Stephans
Herold et al - Innere Medizin 2013, G. Herold-Verlag
Lohr/Keppler - Innere Medizin Kompendium, 4. Auflage 2005, Elsevier-Verlag