Maca Knolle
Die Zahl der Superfoods steigt seit den letzten Jahren kontinuierlich an. Auch die Maca-Pflanze, eine Pflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse, reiht sich in diese Gruppe mit ein. Die ursprünglich aus den Anden stammende Pflanze wurde bereits von den Inkas zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert kultiviert und als Nahrungs- und Potenzmittel genutzt. In Peru ist sie bis heute eines der Grundnahrungsmittel.
Da die Maca-Pflanze hauptsächlich in Südamerika in Höhen von bis zu 4000 Metern angebaut wird, war sie in unseren Gefilden lange unbekannt. Erst in den letzten Jahren hat sie Einzug in unseren Kulturkreis erhalten und wird seitdem als Lebensmittel vertrieben – hauptsächlich aber in Form von Pulver oder Kapseln. In gut sortierten Supermärkten und Bioläden können auch frische Knollen erworben werden.
Aus Nutzersicht ist besonders die Knolle der Pflanze von großem Interesse. In ihr speichert die Pflanze den Großteil der begehrten Nähr- und Inhaltsstoffe. Macaknollen gibt es in gelb, weiß, rosé und rot. Schon nach drei bis vier Monaten nach ihrer Aussaat sind die Knollen erntereif. Zu diesem Zeitpunkt haben sie einen Durchmesser von ca. 3-5 cm erreicht und sind bis zu 15 cm lang. Im Idealfall werden die Knollen von Hand geerntet, um möglichst wenig Schaden an der Knolle anzurichten. Nach der Ernte werden die Knollen getrocknet und anschließend zu Maca-Pulver weiterverarbeitet.
Die zunehmende Beliebtheit der Maca-Knolle ist den ihr zugeschriebenen Wirkungen zu verdanken. Maca soll nicht nur leistungssteigernd sein und so für mehr Power im Beruf und beim Sport sorgen, sondern auch die Potenz und die Libido fördern können.
Das pflanzliche Potenzmittel soll aber auch:
- die Fruchtbarkeit fördern
- Wechseljahrsbeschwerden lindern
- die Immunabwehr stärken
- den Cholesterinspiegel senken
- Depressionen und Ängste lindern
- die Spermienanzahl erhöhen ( Quelle )
- und die Gehirnleistung verbessern.
Um von einer optimalen Wirkung von Maca zu profitieren, wird täglich eine Dosis von 3g Maca-Pulver empfohlen. Aber auch höhere Dosen sind gesundheitlich unbedenklich, da keine berauschenden und halluzinogenen Stoffe enthalten sind. Die zahlreichen gesundheitsfördernden Wirkungen sollen auf die in der Maca-Knolle enthaltenen Inhaltsstoffe zurückzuführen sein, was auch das Interesse der Wissenschaft geweckt hat. Darum steigt auch die Zahl der Studien, die sich mit der Wirksamkeit von Maca befassen.
Herkunft und Geschichte von Maca
Der botanische Name der der Maca-Pflanze lautet „Lepidium meyenii“ und gehört der Familie der Kreuzblüter an. Die Pflanze ist in Peru beheimatet und wächst in den peruanischen Anden wächst in gigantischen Höhen von bis zu 4500 Metern. Die Maca-Pflanze ist extrem robust, da sie durchweg widrigen Umweltbedingungen ausgesetzt ist. Sie hat mit intensiver Sonne ebenso zurechtzukommen wie mit starken Stürmen und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt (-20 Grad Celsius).
Bei uns wird Maca überwiegend als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, während die Knolle zu Zeiten der Inkas nicht nur als Nahrungsmittel diente, sondern auch für gewisse Heilmethoden verwendet wurde. In Südamerika steht Maca auch heute noch als Knolle häufig auf dem Speiseplan. Bei den Inkas galt die Maca-Knolle als exklusives Nahrungsmittel. Auf den Tisch kam sie überwiegend nur bei Königen, Kriegern oder Adeligen. Krieger hatten auf ihren Streitzügen immer Macaknollen bei sich, denn neben einem langanhaltenden Sättigungsgefühl, glaubte man auch an eine leistungssteigernde Wirkung. So sollte durch den Verzehr der Knolle das Durchhaltevermögen gesteigert und die Ausdauer bei Kämpfen verbessert werden.
Inhaltsstoffe von Maca
Die nährstoffreichen Inhaltsstoffe der Maca-Pflanze befinden sich zum Großteil in der Knolle. Die frische Wurzel hat einen Wassergehalt von ca. 80%. Im getrockneten Zustand besteht die Knolle zu
- 60% aus Kohlehydraten
- 10 – 14% aus Eiweißen
- ca. 8% aus Ballaststoffen
- ca. 2% aus Fetten
- ca. 5% aus Asche
Der Verzehr der Knolle führt aufgrund der Kohlenhydrate zu einem langanhaltenden Sättigungsgefühl. Die Maca Knolle hat aber nicht nur sattmachende Kohlehydrate zu bieten. Sie ist voll mit Nährstoffen und der hohe Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und Antioxidantien machen Maca zu einem wahren "Superfood".
Proteine in Maca
Eiweiße sind in jeder unserer Körperzellen enthalten. Sie bestehen aus 22 unterschiedlichen Aminosäuren, die teilweise vom Körper selbst hergestellt werden, zum Teil aber auch mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. 14 Aminosäuren kann der Körper selbst herstellen. Bei diesen Aminosäuren spricht man von den „nicht essentiellen Aminosäuren“. Die acht essentiellen Aminosäuren müssen dem Körper über die Nahrung zugeführt werden und können anschließend im Körper zu den nicht essentiellen Aminosäuren umgewandelt werden.
Die essentiellen Aminosäuren sind:
- Isoleucin
- Valin
- Leucin
- Lysin
- Tryptophan: Im Gehirn verarbeitet der Körper diese Aminosäure Serotonin, dem Glückshormon, als auch zu Melatonin, dem Schlafhormon.
- Methionin
- Phenylalanin
- Theronin
In der Maca-Knolle sind alle acht essentiellen Aminosäuren enthalten. Man spricht in diesem Fall von einer vollständigen Eiweißkette. Im Gegensatz zu tierischen Eiweißquellen kommen vollständige Eiweißketten bei pflanzlichen Nahrungsmitteln eher selten vor. Neben der Maca-Knolle enthalten auch Chiasamen, Hanf, Lupine und Soja alle acht essentiellen Aminosäuren.
Hinweis : Obwohl Eiweiß für den Menschen lebensnotwendig ist, sollte man die empfohlene Tagesdosis von 30 – 60 Gramm Eiweiß nicht überschreiten. Bei einem Zuviel an Eiweiß kommt es zur Übersäuerung im Körper, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann.
Fette in Maca
Die Menge an Fetten in Maca ist mit ca. 2% relativ gering. Davon entfallen 33% auf Linolsäure und 24% auf Palmitinsäure. (Nachzulesen sind diese Angaben in diesem PDF-Dokument
Die Linolsäure gehört zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren sind wichtig für den Hormonhaushalt, aber vor allem für den Aufbau von Zell- und Nervenmembranen. Sie wirken entzündlichen Prozessen entgegen und helfen bei der Aufnahme und Verwertung der Vitamine.
Das Risiko an Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Thrombosen, Schlafanfälle und Arteriosklerose zu erkranken, kann mit einer ausreichenden Zufuhr von solchen gesunden Fettsäuren verringert werden.
Antioxidantien in Maca
Eine besondere Rolle unter den Inhaltsstoffen spielen die Antioxidantien. Sie sind in der Maca-Knolle in einer Vielzahl vorhanden. Antioxidantien sollen die schädliche Wirkung von freien Radikalen neutralisieren. Sie sollen angeblich den Körper von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, und Schlafanfällen schützen und auch allgemein der Zellalterung entgegenwirken. Bei den in Maca enthaltenen Antioxidantien handelt es sich hauptsächlich um Flavonoide. Aber auch Vitamin C und Betacarotin sind in der Knolle vorhanden.
Flavonoide:
Flavonoide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind für die Farbgebung von Pflanzen verantwortlich. Sie dienen nicht nur dem Menschen als Radiklfänger, sondern schützen auch die Pflanze selbst vor schädlichen Umwelteinflüssen.
Vitamin C:
Der Vitamin C-Gehalt beläuft sich in der Maca-Knolle auf 25 g/ 100 g Maca. Vitamin C, auch als Ascorbinsäure bekannt, übernimmt im Körper Funktionen wie die Immunabwehr, die Bildung von Hormonen und für Entgiftungsprozesse. Außerdem ist es wichtig für die Gefäßabdichtung, die Eisenaufnahme und Wundheilungsprozesse.
Betacarotin:
Der Betacarotingehalt in100 g Maca beläuft sich auf 0,07 mg. Betacarotin ist ein Antioxidans, welches die Augen, die Haut, die Lunge und die Erbsubstanz vor freien Radikalen schützen soll. Eine weitere Funktion übernimmt es, indem es die Immunabwehr stärken soll.
Mineralstoffe in Maca
Maca-Knollen enthalten 27 Mineralstoffe ( Quelle )
Mengenmäßig relevant sind davon Eisen, Kalium und Calcium.
Mineralstoff | Menge/100g | Funktion |
---|---|---|
Eisen | 70 mg | Eisen ist im Körper für die Blutbildung verantwortlich. Außerdem für die Sauerstoffbildung der Organe und es ist als Bestandteil von Enzymen z.B. für die Energiebereitstellung zuständig. |
Calium | 400 mg | Calcium ist neben dem Aufbau von Knochen und Zähnen auch für die Herz-, Nerven- und Muskelfunktion verantwortlich. Benötigt wird es auch zur Blutgerinnung und für die Stabilisierung der Zellmembran. |
Kalium | 1750 mg | Kalium ist für den Säure-Basen-Haushalt im Körper verantwortlich. Außerdem für die Erregung von Nerven und Muskeln, sowie für das Zellvolumen. Benötigt wird Kalium auch für den Aufbau kurzfristiger Kohlehydrat-Speicher. |
Wirkung von Maca
Bekannt geworden ist die Maca bei uns in Deutschland zuerst als Potenzmittel. Schon zu Zeiten der Inkas war die Knolle mehr als nur ein Nahrungsmittel. Auch als Heilmittel soll Maca gute Dienste geleistet haben und galt aus zuverlässiges Aphrodisiakum. Leider sind mit dem Untergang des Inkareiches auch zahlreiche deren Heilmethoden verschwunden.
Die Knolle galt als Kraftquelle, da sie unter so widrigen Umweltbedingungen wächst und sich selbst auf kargen Böden fortpflanzen kann. Diese Kraft soll sich auch auf den Menschen übertragen haben und dort nicht nur die Libido und Potenz angekurbelt, sondern auch die Leistungsfähigkeit gesteigert haben.
Der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist es zu verdanken, dass Maca zur Vorbeugung einiger Krankheiten dienen soll. Bezüglich der Wirkung wurden zahlreiche Studien durchgeführt.
Potenzsteigernde Wirkung
Bezüglich der Steigerung der sexuellen Lust und der Potenz haben Dr. Gonzales und Kollegen von der Universidad Peruana Cayetano Heredia eine Studie durchgeführt. Dazu haben sie Männern im Alter zwischen 21- bis 56 Jahren täglich 1,5 g Maca, 3g Maca oder ein Plazebo verabreicht. Bei den Probanden die Maca eingenommen haben, hat sich nach acht Wochen die sexuelle Lust scheinbar gesteigert. Dabei haben sich weder der Vergleichosteron- noch der Östradiolspiegel verändert.
In dem Buch „Maca – Potenzwunder der Inkas und geheimes Dopingmittel?“ heißt es, dass die angeblich potenzsteigernde Wirkung vor allem auf die Inhaltsstoffe Arginin, Zink und verschiedene Sterole zurückzuführen ist.
- Die Sterole sollen bei Männern zur Harmonisierung des Vergleichosteronspiegels und bei Frauen zur Harmonisierung des Östrogenspiegels führen.
- Arginin soll die Erektionsfähigkeit verbessern und Zink soll die Spermienanzahl erhöhen.
- Zink soll die Anzahl der Spermien steigern
Maca zum Stressabbau und zur Leistungssteigerung
Die Wirkung von Maca scheint ähnlich der des Ginseng. Daher wird auch immer wieder von der Maca-Knolle als „perunischer Ginseng“ gesprochen. So soll Maca, ebenso wie Ginseng, die Konzentrationsfähigkeit steigern und die Gedächtnisleistung des Gehirns verbessern können.
Außerdem soll Maca adaptogene Eigenschaften besitzen und so die Anpassungsfähigkeit mit Stress umzugehen erhöhen. Die körpereigene Abwehr soll durch den regelmäßigen Verzehr von Maca gestärkt und die Vitalität verbessert werden. Auch Müdigkeit, Erschöpfungszustände und Abgeschlagenheit sollen mit Maca reduziert werden können. Nachzulesen ist dies im Buch „Maca – Potenzwunder der Inkas und geheimes Dopingmittel?“ von Dr. Angela Fetzner.
Senkung des Cholesterinspiegels
Die in Maca enthaltenen Phytosterine gehören zur Gruppe der Sterine, die wiederum eine ähnliche Struktur wie haben wie Cholesterol. Im Magen-Darm-Trakt reduzieren die Phytosterine die Resorption von Cholesterol und sollen scheinbar in der Lagen sein, den Cholesterinwert im Blut zu senken.
Maca bei Wechseljahrsbeschwerden
Maca soll nicht nur die bei Männern die Lust ankurbeln, sondern soll sich auch bei Frauen nach den Wechseljahren positiv auf das sexuelle Verlangen auswirken. In einer Doppelblindstudie der School of Biomedical and Health Sciences der Victoria University haben sich Forsche mit dieser These beschäftigt.
Teilgenommen haben 14 Frauen in den Wechseljahren. Sie bekamen über einen Zeitraum von sechs Wochen täglich 3,5g Macapulver. Anschließen bekamen sie sechs Wochen lang ein Placebo. Die Blutuntersuchen nach 6 und 12 Wochen ergaben, dass sich der Hormonspiegel der Frauen nicht verändert hat. Allerdings nahmen psychische Symptome wie Angstzustände, Symptome der sexuellen Dysfunktion und Depressionen während der Einnahme von Macapulver ab.
Video über Maca
Nebenwirkungen von Maca
Zu Beginn der Einnahme von Maca-Produkten kann es gelegentlich zu harmlosen Begleiterscheinungen wie Durchfall, Blähungen oder leichten Magenschmerzen kommen. In der Regel verschwinden diese Beschwerden von alleine wieder und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sollten keinerlei Beschwerden mehr auftreten. Menschen mit einer Maca-Unverträglichkeit sollten besser auf den Verzehr von Maca-Produkten verzichten. Die empfohlene Tagesdosis von Maca-Pulver liegt bei ca. 3g. Genauere Angaben sind den auf den jeweiligen Produkten zu finden. Da in Maca aber keine giftigen oder halluzinogenen Stoffe enthalten sind, ist kaum mit schweren Nebenwirkungen in Folge einer Überdosierung zu rechnen.
Verwendung der Maca Knolle
Die Verwertung und Verwendung der Maca-Knolle ist äußerst vielseitig. So wird das aus der Maca-Knolle gewonnene Pulver beispielsweise als Weizenmehlersatz verwendet. Das Pulver kann aber auch in Getränke wie Smoothies, Tee oder Milchshakes gemischt werden oder als Topping zum Müsli gereicht werden. Frische Maca-Knollen schmecken besonders gut, wenn sie im Ofen gebacken werden. Aber auch zu Breigerichten verarbeitet oder in Salzwasser gekocht, schmeckt die Knolle sehr gut. Zu behandeln ist die frische Maca-Knolle wie Wurzelgemüse oder Kartoffeln. Vom Geschmack ist Maca süßlich, karamellartig und erinnert ein wenig an Sellerie. Sowohl die Knolle, als auch Maca-Pulver lässt sich äußerst vielseitig kombinieren und der Rezeptvielfalt sind fast keine Grenzen gesetzt.