Der Uneingeweihte hat große Mühe, sich den Ablauf von Yogaübungen vorzustellen und zu begreifen. Aber Yoga hat nichts Verborgenes oder Mystisches.
Die Übungen haben einen Sinn: Sie sind spirituelle Wege zu einem körperlichen, geistigen oder religiösen Ziel. Die Wurzeln dieser Technik liegen in Indien und sind rund 7.000 Jahre alt.
Die grundsätzliche Idee bei Yoga besagt, dass vielfältige Arbeit an sich selbst notwendig ist, wenn man ein Ziel erreichen will.
Jedes Individuum ist ein Reisender, der auf allen Wegen zu sich selbst und den eigenen Möglichkeiten finden muss. Wenn auch die Wurzeln des Yoga im Hinduismus und Buddhismus liegen, so haben sich die Grundlagen und Konzepte des Yoga im Laufe der Jahrhunderte außerhalb von religiösen Konzepten entwickelt und zahlreiche Anhänger gewonnen.
Ein paar Daten und Fakten
- Ursprung in Hinduismus und Buddhismus
- Verbreitung in Deutschland seit 1940
- 2 Säulen: Körper, Geist und Atem
- mindestens 5 Millionen Yogaanhänger deutschlandweit
- ca. 20.000 Yogalehrer in Deutschland
- rasanter Anstieg an Interessenten und Lehrenden
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Ganzheitliches Verständnis des Menschen
Die Übungen des Yoga berühren drei bedeutsame Komponenten: Es geht dabei um die Ebenen von Körper, Atem und Geist. Die Übungen verbinden auf eine sehr differenzierte Art und Weise die Grundsätze menschlichen Handelns und Denkens. Nach den Grundsätzen des Yoga ist der Mensch nicht ausschließlich Körper, nicht nur Geist oder nicht nur Atem. Diese drei Elemente bilden eine enge Einheit, eine mit Leben erfüllte Verbindung. Die Übungen des Yoga machen den Versuch, diese Verbindung abzubilden, nachzuvollziehen und bewusst zu machen.
Weitere Formen von Yoga
Weitere Formen des Yoga sind Ashtanga Yoga, Karma Yoga oder Jnana Yoga. Diese Ausprägungen eignen sich, um Geist und Körper zu stärken und die Selbstheilungskräfte des Menschen zu wecken.
Video: „Warum Yoga nicht nur was für Frauen ist“
Anwendung und Nutzen
Anwendungsbereiche
Grundsätzlich ist es für viele Menschen empfehlenswert, Yoga zu praktizieren. Dazu gibt es einige Lebenssituationen in denen die Yogapraxis besonders sinnvoll ist:
- Stress und starke Belastungen im Alltag
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Burnout
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Nervosität
Bei bestimmten Lebensumständen sollte mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden:
- Kreislaufbeschwerden
- Bluthochdruck
- Probleme mit Wirbelsäule und Gelenken
- nach längeren Erkrankungen (z.B. Angina)
- Schwangerschaft
- während der Regelblutung
Während einer Infektion oder einer Entzündung sollte nicht trainiert werden!
Auswirkungen auf die Gesundheit
Der Yogapraxis wird generell eine sehr gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Vor allem die Effekte auf die Seele sind bei Yoga vorrangig:
- Förderung der inneren Ruhe
- Steigerung der Konzentration
- Öffnung für das eigene Innere
- gesteigertes Selbstbewusstsein
- Wachstum an Vitalität und Energie
Aber nicht nur für die Seele, sondern auch den Körper ist Yoga ein bewährtes Mittel:
- höhere Beweglichkeit
- besserer Gleichgewichtssinn
- Kräftigung der Muskulatur
- teilweise Verbesserung von Erkrankungen wie Bluthochdruck
- ruhigerer Atem und bessere Atemtechnik
Durchführung der Übungen
Die Übungen können sowohl allein als auch in einer Gruppe durchgeführt werden. Je nach Art des Yogas werden Körperhaltungen, die Asanas, geübt. Die Körperhaltungen sollen möglichst einige Minuten lang gehalten werden. Als wohl sehr bekanntes Beispiel kann der Lotussitz genannt werden.
Andere Haltungen haben Namen wie Heldenhaltung, Baum, Pflug oder Fisch. Auch Atem- oder Konzentrationsübungenkönnen durchgeführt werden. Oft schließen sich am Ende einer Yoga-Sitzung Entspannungsübungen an.
Neben Kursen von Yogaschulen oder Trainern gibt es sehr viele Bücher und CDs, die entsprechende Übungen vorstellen und erklären. Auch im Internet finden sich Anleitungen oder anschauliche Videos.
In diesem Zusammenhang ist eine Warnung sehr wichtig: Werden die Yogaübungen falsch ausgeführt, so können sie großen Schaden anrichten. Deshalb sollten die Übungen nicht nur nach Büchern, sondern immer mit der Anleitung von qualifizierten Lehrern durchgeführt werden.
Acht Stufen des Yoga
Yama - Enthaltung, Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung
Fünf Gebote müssen eingehalten werden.
Ahimsa – Gewaltlosigkeit, das Nichtverletzen Satya – Wahrhaftigkeit in Worten, Taten und Gedanken Asteya – Kein materieller oder geistiger Diebstahl Brahmacharya – Konzentration auf das Wesentliche Aparigraha – Keine „Mitnahmementalität“, kein Ausnutzen von günstigen Gelegenheiten
Niyama - Beachtung körperlicher und geistiger Reinheitsvorschriften
Shauca – körperliche Hygiene, freie Körperfunktionen und Klarheit des Geistes Santosha – die Tugenden Genügsamkeit, Bescheidenheit und Zufriedenheit Tapas – Disziplin und Ausdauer bei den körperlichen Übungen, beim Atmen und beim Essen Svadhyaya – Selbsterforschung, Reflexion des eigenen Denkens und Handelns Ishvarapranidhana – Hinwendung zu Gott, Gottvertrauen
Asana - Verschiedene Körperübungen
bewusstes „Hineingehen“ in die Übungen von großer Bedeutung
Pranayama - Beherrschung des Atems
Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen
Pratyahara - Zurückziehen und Disziplinierung der Sinnesorgane
Sinneseindrücke sollen bewusst und kontrolliert erfahren werden
Dharana - Festhalten und Konzentration
Willentliche Konzentration
Dhyana - Meditation und Zeitlosigkeit
Erreichen eines höheren Bewusstseins Mensch und seine Gedanken werden unwichtig
Samadhi - Versenkung
Zustand des Bewusstseins, der mit Traum oder Schlaf, mit Wachheit und Denken nichts gemein hat überbewusste Erfahrung bzw. das „Einssein mit Gott“
Verlagerung des Yoga auf den körperlichen Aspekt
Die Grundlagen des Yoga stammen aus Indien. Besonders in früheren Jahrhunderten wurde dort sehr großer Wert auf die spirituelle und geistige Kraft gelegt, die durch entsprechende Übungen erkannt und gefördert werden sollte. Die körperliche Seite des Yoga und die entsprechenden Übungen, die Asanas, standen bei der Entstehung des Yoga noch nicht so sehr im Mittelpunkt des Geschehens.
Doch in den westlichen Ländern wurde gerade auf diese Fertigkeiten sehr viel Wert gelegt. Yoga wurde vielfach mit dem körperlichen Training gleichgesetzt. In vielen anderen Kursen und gesundheitlichen Empfehlungen tauchen Elemente der Yoga-Übungen auf. Die körperliche Seite ist selbstverständlich wichtig und vielleicht auch am besten dazu geeignet, in das philosophische System des Yoga einzusteigen.
Wer sich aber weiter mit Yoga und dem philosophischen Weg ernsthaft beschäftigt, wird sich mit wesentlich komplexeren Ansprüchen beschäftigen müssen.
Übernahme von Kosten durch die Krankenversicherung
Gesetzliche Krankenversicherung
Im Rahmen von Vorsorgeprogrammen übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für Yogakurse. Zur Prävention zahlen die Krankenkassen die Übungsstunden in bestimmtem Umfang.
Diese Praxis ist zwar weit verbreitet, aber nicht einheitlich. Nicht alle Krankenkassen zahlen, nicht jede zahlt gleich viel. Außerdem gibt es die unterschiedlichsten Bedingungen – so müssen die Schulen meist zertifiziert und die Lehrer qualifiziert sein. Bei Bedarf sollte man sich bei der Krankenkasse nach den entsprechenden Modalitäten erkundigen.
Private Krankenversicherung
Bei den privaten Krankenversicherern sollte man sich bei Vertragsabschluss gleich kundig machen, bei welchem Tarif die präventiven Maßnahmen eingeschlossen sind.
Es gibt hier immer die Möglichkeit, sich den eigenen Tarif wie einen Baukasten selbst zusammenzusetzen. Generell zahlt die private Krankenversicherung nur Maßnahmen, die medizinisch notwendig sind. Hier gilt wie immer: Ein Blick in die Vertragsbedingungen, den Tarif oder ein Anruf bei der Krankenversicherung bringt endgültige Klarheit.