Herkuleskäfer

yippy
von yippy
3 min
18.03.2020 00:00:00

Über den Herkuleskäfer

Insgesamt gibt es dreizehn Unterarten des großen Insekts. Der Name des Käfers stammt von dem starken griechischen Helden Herkules, der all seine Feinde mühelos zu Fall brachte. Denn auch der Herkuleskäfer ist ein überaus prächtiges und kampflustiges Exemplar. Er weist folgende Merkmale auf:

  • Seine Körperlänge beträgt bis zu 17 cm.
  • Seine Flügelspannweite kann bis zu 22 cm betragen.
  • Das wichtigste Merkmal des Herkuleskäfers ist sein nach vorne gerichtetes Horn, das länger als sein gesamter Körper werden kann.
  • Dieses Horn taucht nur bei den männlichen Käfern auf. Sie werden als Waffen beim Kampf ums Weibchen genutzt.
  • Die Larven werden noch größer als ausgewachsene Exemplare: Bis zu 20 cm lang und bis zu 100 g schwer können sie werden. Sie ernähren sich vom moderndem Holz des Urwalds und sind nach ungefähr 570 bis 630 Tage vollständig entwickelt.

Mit seiner bemerkenswerten Körpergröße von bis zu 17, 5 cm ist das prachtvolle Insekt eines der größten weltweit. Nur die Vogelfalter Neugineas und einige Nachtfalter weisen eine deutlich grö­ßere Flügelspannweite auf. Trotzdem haben diese einen sehr viel kleineren und leichteren Leib als der Riesenkäfer.

Vorkommen und Lebensweise

Sein Vorkommen lässt sich vor allem in den tropischen lateinamerikanischen Raum verorten. Neben Südamerika kommen die Tiere auch vereinzelt in den mittelamerikani­schen Regenwäldern vor. Verbreitungsgebiete sind zum Beispiel Venezuela, Kolumbien, Brasilien, Peru, Ecuador, aber auch Zentralmexiko sowie Bolivien. Auch in der östlichen Karibik ist der Käfer vertreten und kommt auf den Kleinen Antillen vor.

Insgesamt gibt es acht verschiedene Rassen des Herkuleskäfers, die sich in ihrer Färbung und Größe sowie Form und Länge der Hörner unterscheiden. Fünf Unterarten bewohnen das mittel- und südamerikanische Festland, während die drei anderen Arten auf den karibischen Inseln leben.

Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Riesenkäfer als Larve. Seine Lebensweise ist also zunächst einmal von einer langen Larvenzeit geprägt: Das Larvenstadium dauert nämlich insgesamt ungefähr fünfzehn Monate an. Hier finden mehrfache Häutungen statt. Gegen Ende des Larvenstadiums folgt die Verpuppung, die drei bis vier Wochen andauert. Währenddessen erfolgt die Verwandlung zum erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Käfer.

Mit der Regenzeit in den tropischen Urwäldern beginnt schließlich die Paarungszeit und damit gleichzeitig der Kampf um ein Weibchen. Der Herkuleskäfer ist währenddessen besonders angriffslustig. Während des Ausfechten von Rivalen-Kämpfen kommen schließlich auch die langen Hörner der männlichen Insekten zum Einsatz. Genau wie bei Hirschen gewinnt das Tier, welches mit der Kraft seines Geweihs den jeweiligen Rivalen zu Fall bringen kann. Der Sieger erhält die Gelegenheit sich zu paaren und damit sein Erbgut an die nächste Generation weiterzugeben.

Die Lebenserwartung des Herkuleskäfers

Herkuleskäfer

Da es sich bei dem großen Käfer um einen der weltstärksten Exemplare handelt, liegt es auf der Hand, dass er nicht die gleiche Lebenserwartung wie ein Marienkäfer hat. Seine Körpergröße, seine Stärke und seine Hörner machen ihn nämlich sehr widerstandsfähig. Doch wie lange lebt ein Herkuleskäfer nun eigentlich genau?

Zunächst teilt sich die Lebenserwartung in zwei Gruppen: Zum einen in die Entwicklungsdauer der Larven, die einen langen Zeitraum in Anspruch nimmt. Sie beträgt ungefähr stolze 570 bis 630 Tage. In dieser recht langen Zeit erfolgt auch die Verpuppung der Larve, in der sie sich schließlich zum vollständig ausgewachsenen Käfer entwickelt. Die Lebensdauer der Imagines (der  erwachsenen geschlechtsreifen Insekten nach der Verpuppung) beträgt etwa 75 Tage.

Nahrung des Riesenkäfers

Während der Larvenzeit ernährt sich der Herkuleskäfer überwiegend von morschem Holz. Denn während dieser Zeit lebt er im moderndem Unterholz der Regenwälder. Da Nahrung dort in hohem Maße vorhanden ist, erhöht sich während dieser Zeit auch das Gewicht der Larven drastisch. Auch die Länge der jungen Käfer steigt zu dieser Zeit sehr schnell.

Der ausgewachsene Herkuleskäfer nimmt die typische Käfer-Nahrung zu sich. Er frisst Pflanzen, Blüten, Samen, Wurzeln, Stängeln und zahlreiche andere Pflanzenteile. Allerdings hat er auch nichts dagegen, ab und zu einige andere Insekten zu verspeisen: Die Abfälle von Ameisenkolonien gehören ebenfalls zu seiner Ernährung. Daneben nimmt er tropische Früchte, Saft, überreifes Obst und Beeren zu sich.

Kommerzielles Interesse am Herkuleskäfer

Da der Herkuleskäfer ein überaus prachtvolles, schönes und starkes Insekt ist, hat er eine hohe Beliebtheit bei Sammlern und Raritätenliebhaber. Allerdings bevorzugen diese die männlichen Exemplare aufgrund deren außergewöhnlichen Hörner. Sie werden auf den lateinamerikanischen Märkten zu Preisen von bis zu 40 Dollar pro Insekt verkauft. Dabei richtet sich der Preis nach Länge und Breite der Hörner.

Weltweit werden die Riesenkäfer mittlerweile gezüchtet und sogar als Haustiere in Terrarien gehalten. Im ostasiatischen Raum ist dies besonders verbreitet. Dort werden sogar Herkuleskäfer-Turniere veranstaltet, bei denen Messungen der Hornlängen erfolgen und der Besitzer des Käfers mit den prächtigsten Hörnern gewinnt.

Themen: Gartentipps