Herbarium anlegen – Vorlage und Tipps

yippy
von yippy
3 min
20.03.2020 00:00:00

Es gibt viele Möglichkeiten ein Herbarium anzulegen. Nachfolgend gibt es Tipps, wie ein Herbarium angelegt werden kann und wo man Etiketten und Vorlagen zum Ausdrucken findet.

Ein Herbarium leer kaufen und selbst anlegen

Auf Internetseiten wie Etsy, Kartonagenwerkstatt, Ebay oder Amazon finden Interessenten zahlreiche Herbarium Shops, auf denen man ein Herbarium leer kaufen kann. Dort gibt es oftmals zusätzlich kostenlos Etiketten Vorlagen zum Ausdrucken. Jetzt müssen nur noch die Pflanzen gesammelt und für die Ausstellung richtig vorbereitet werden. Dazu gilt es folgende Punkte zu beachten:

Die Proben sollten in einem starren Behälter oder einer dicken Plastiktüte nach Hause transportiert werden. Gläser und Lebensmittelbehälter aus Kunststoff bieten den größten Schutz vor Beschädigungen für kleine Proben. Ein Gefrierbeutel aus Kunststoff in Litergröße mit verschiebbarem Reißverschluss eignet sich perfekt für die Aufbewahrung der meisten Pflanzenarten.

Es ist wichtig, die Proben nach der Entnahme schnell und gründlich zu trocknen, um ihre Merkmale – insbesondere ihre Farbe – zu erhalten und zu ihrer Langlebigkeit als Herbariumproben beizutragen. Das vollständige Austrocknen kann ca. 1-3 Wochen dauern.

Möchte man die Pflanzen nicht sofort pressen, empfiehlt sich eine 50%ige Lösung aus Alkohol oder Formaldehyd und Wasser in den Behälter zu geben, bevor man ihn verschließt. Dadurch bleiben die Stecklinge frisch und behalten länger ihr ursprüngliches Aussehen.

▶ Hier geht es weiter zur Pflanzenbestimmungs-Anleitung

Worauf ist beim Pressen zu achten?

Herbarium anlegenVor dem Pressen müssen die Pflanzen gereinigt und beschnitten werden. Bei empfindlichen Exemplaren sollte ein Pinsel mit weichen Borsten oder ein Make-up-Pinsel verwendet werden, um Schmutz und Ablagerungen vorsichtig zu entfernen. Herbarien können ganze Pflanzen, einschließlich Wurzeln, Samen, Blätter oder Blüten enthalten.

Pflanzenpressen eignen sich am besten zum Trocknen und Pressen von Blumen und Pflanzen. Sie können aber auch effektiv zwischen Zeitungen und Büchern gepresst werden. Eine hausgemachte Pflanzenpresse lässt sich unkompliziert aus Hartfaserplatte oder Sperrholz konstruieren. Dazu legt man eine Platte flach auf eine ebene Fläche und bedeckt sie mit einem Stück Wellpappe, gefolgt von 2 Blatt Löschpapier oder gefaltetem Seidenpapier.

Dies dient als untere Hälfte der Presse. Hartfaserplatten oder Sperrholz sind in jedem großen Baumarkt oder in Online Shops zu finden. Ein Tipp: 42 cm x 28 cm ist eine Standardgröße für Pflanzenpressen. Dies sollte groß genug sein, um die meisten gängigen Proben aufnehmen zu können.

Ein individuelles Herbarium anlegen

Ein Herbarium leer kaufen bringt den Vorteil, das man sich manche Arbeit ersparen kann. Nach dem Trocknen können nun die gepressten Proben an die jeweiligen Seiten befestigt werden.

Dünne Streifen Klebeband oder Plastikband eignen sich gut für ganze Pflanzenproben und Klebstoff eignet sich ideal zum Anbringen von Samen. Es ist darauf zu achten, dass für jede Probe ein Etikett beifügt wird. Dabei sollen die Exemplare so ausgelegt werden, dass es attraktiv aussieht und die Hauptmerkmale der Pflanze deutlich sichtbar zeigt.

Wenn man mehrere Stecklinge derselben Pflanze gesammelt hat, kann man eine Schnappschussanzeige erstellen, indem die Stängel, Blätter und Knospen getrennt neben einem ganzen Exemplar positioniert werden, um die verschiedenen Strukturen hervorzuheben.

Bei großen Exemplaren müssen die Stiele möglicherweise in einem scharfen Zickzackmuster gebogen werden, damit sie auf die Seite passen. Man kann die Pflanze auch halbieren und die obere und untere Hälfte nebeneinander anzeigen.

Es ist eine gute Idee, beide Seiten der Blätter zu zeigen, da die Ober- und Unterseite oft sehr unterschiedlich aussehen können. Man kann auch Platz lassen, um einen kleinen Umschlag für Samen und andere kleine Teile zu kleben.

Was soll auf einem Herbarium Etikett stehen?

Die Qualität und Nützlichkeit einer Probe wird weitgehend von der Qualität der zugehörigen Etikettendaten bestimmt. Das Etikett sollte auf säurefreiem Papier gedruckt sein und die folgenden Informationen enthalten:

  • Land und geografische Details wie genauer Standort, einschließlich Höhe und Koordinaten
  • Identifizierung: Lateinischer Name der Art mit Autoritäten für jede taxonomische Reihe
  • Lebensraumbeschreibung der ökologischen und physikalischen Umgebung des Standorts sowie den Bodentyp
  • Datum der Abholung
  • Sammlungsnummer
  • Name des Sammlers
  • Name des Identifikators

Das Seriendruck-Tool in Microsoft Word ermöglicht die bequeme Generierung formatierter Herbarium Etiketten direkt aus einer Tabelle mit Sammlungsdaten.

Im Internet gibt es viele Beispiele für verschiedene Arten von Etiketten sowie kurze Einführungen zu deren Verwendung. Daneben finden Interessenten auf Online Herbarium Shops ebenfalls zahlreiche kostenlose Vorlagen zum Ausdrucken.

Themen: Gartentipps