Der Krankheitsverlauf beim Burnout ist ein Aspekt vieler Forschungen. Einigkeit besteht jedoch in einem Punkt. Burnout ist nämlich ein schleichender, langwieriger Prozess.
Sämtliche wissenschaftliche Betrachtungen beinhalten wesentliche Elemente von einem Burnout. Dazu gehören Enttäuschung und Resignation. Auch psychosomatische Auswirkungen, Erschöpfung und Rückzug sind solche Elemente.
Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf sieben Kernpunkte. Kernpunkte, die somit ein Burnout kennzeichnen. Hierbei handelt es sich um Vorphasen und um reale Burnout Phasen. Reale Phasen sind die Phasen, die den tatsächlichen Ausbruch kennzeichnen.
Symptome des Burnouts allgemein
Ein Burnout geht mit verschiedenen Symptomen einher. Beim Betroffenen treten daher psychische und physische Anzeichen auf. Nachfolgend haben wir einmal die häufigsten Symptome zusammengestellt. Somit können Sie sich einen Überblick verschaffen.
Körperliche Symptome | Müdigkeit Einschlafschwierigkeiten Schwächegefühl Magen-Darm-Beschwerden Schwindel Kopf- und Gelenkschmerzen Muskelverspannungen Gleichgewichtsstörungen Erektionsprobleme Sexuelle Unlust Geschwächtes Immunsystem Herzprobleme (Herzprobleme) Gefühl von Aufregung Herzstolpern |
Psychische Symptome | Emotionale Erschöpfung Freude bleibt aus Interessen- und Lustlosigkeit Fehlender Antrieb Gefühl der Leere Hilflosigkeit Wut und Frustration Gereiztheit Mangelndes Selbstwertgefühl Angstzustände Panikattacken |
Vorphasen des Burnouts
Bevor es zu einem Burnout kommt, gibt es verschiedene Vorphasen. In der Regel ist der Betroffene voller Elan und Engagement. Diese Punkte schlagen sich in der Vorphase jedoch in Belastung um.
Erste Vorphase
Die erste Vorphase des Burnouts ist schwer zu erkennen. Sie ist geprägt von hohem Engagement für die Arbeit. Engagement, das bis zur Idealisierung reicht. Der Betroffene ist aktiv und weist eine große Willensstärke auf. Auch der Perfektionismus ist gang und gäbe. Diese Eigenschaften sind oft auf Enttäuschungen zurückzuführen. Diese Enttäuschungen lassen sich auch in der Vita des Betroffenen wiederfinden.
Typische Erlebnisse können hierbei folgende sein:
- Arbeitsplatzwechsel mit negativen Konsequenzen
- Beförderung in einer verantwortungsvolle berufliche Position
- Wechsel des Wohnorts und Wegfall des Freundeskreises
- Diagnose einer schweren Krankheit
- Todesfall eines geliebten Menschen
Sämtliche Erlebnisse weisen zwei Faktoren auf. Hierbei ist der Stress durch starke Veränderungen in der Biografie gemeint. Der zeitliche Druck wirkt sich ebenfalls kontraproduktiv aus. Den Betroffenen fällt es oft schwer, diese Phase zu identifizieren, denn er leidet normalerweise unter keine Beschwerden. Dies ist auf eine erhöhte Cortisol-Ausschüttung zurückzuführen. Eine erhöhte Ausschüttung von Cortisol führt nämlich dazu, dass der Organismus leistungsfähig bleibt. Auch die allgemeine Stimmung wird positiv gestimmt.
Zweite Vorphase
Wer jetzt nicht eingreift gerät in die zweite Phase. Unternehmen Sie daher etwas gegen den Stress in Ihrem Alltag. Die zweite Phase ist durch eine Belastung gekennzeichnet. Hiermit sind Belastungen gemeint, die durch das hohe Engagement entstanden sind.
Der Idealismus verpufft und der Betroffene muss nun mehr Energie aufwenden. Energie, um den bisherigen Aufgaben nachzukommen. Was damals noch mit Leichtigkeit von der Hand ging, entpuppt sich jetzt als große Herausforderung. Mit dem Wegfall des Engagements verliert der Betroffene auch die Lust, sich mit seiner Arbeit zu beschäftigen.
Der Betroffene neigt jetzt dazu, sich oder den Mitmenschen die Schuld zu geben. Dabei unterscheidet man zwischen passiven und aktiven Menschen. Passive Menschen geben sich selber die Schuld daran, dem Leistungsdruck nicht (mehr) gewachsen zu sein. Passive Menschen richten ihre Gefühle nach außen. Sie machen andere dafür verantwortlich. So kann es dazukommen, dass das Umfeld für den Leistungsabfall verantwortlich gemacht wird. Dieses Verhalten zeigt sich im beruflichen und im privaten Leben.
Dritte Vorphase
In der dritten Phase akzeptiert der Betroffene, dass sich Erwartungen, Ziele und Wünsche nicht umsetzen lassen. Dadurch entsteht eine Frustration. Der Betroffene gerät in einen Zustand der Enttäuschung und Desillusionierung. Es ist höchste Zeit. Er muss sich jetzt von den destruktiven Gedankenmustern lösen. Sonst gerät er unweigerlich in die erste reale Stufe.
Reale 4 Phasen des Burnouts: Spirale in die Hoffnungslosigkeit
Erste Phase
Inzwischen ist der Druck auf den Betroffenen so groß geworden, dass er mit der
Situation komplett überfordert ist. Ein Leistungsabfall ist daher unausweichlich.
Der Mangel an Konzentration, Urteilsfähigkeit und Denkvermögen zeigt sich. Vergessene Termine, Rechenfehler und verminderte Merkfähigkeit häufen sich an. Das führt dazu, dass sich der Betroffene noch hilfloser fühlt. Er reagiert zum Teil auch emotional, wenn er auf die Fehler angesprochen wird.
Zweite Phase
In dieser Phase zieht sich der Betroffene immer weiter zurück. Er vermeidet ebenfalls soziale Kontakte. Sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Kommunikation sinkt drastisch. Dadurch wächst die Gleichgültigkeit und das Gefühl von Isolation entsteht.
Der Fokus liegt komplett bei dem Betroffenen selbst. Das Interesse für Mitmenschen bricht zusammen. Eine Vereinsamung ist die Folge des Rückzugs aus dem sozialen Leben.
Dritte Phase
Die nächste Phase 3 überträgt die sozialen und psychischen Mängel auf den Körper. Der Betroffene leidet daher oft unter psychosomatischen Beschwerden.
Folgende Symptome gehören zu den typischen Krankheitsbildern in Phase 3:
- Zittern
- Rückenschmerzen
- Schlaflosigkeit
- Verspannungen
- Verdauungsstörungen
Dazu kommt, dass die Ausschüttung von Cortisol gestört ist. Dies führt zu einer schlechteren Immunreaktion. Der Körper wird dadurch anfälliger für Krankheiten. Der Betroffene leidet ebenfalls unter Herz-Kreislauf-Probleme. Diese körperlichen Beschwerden werden massiv und bestimmen den Alltag.
Vierte Phase
Die letzte Phase ist von Hoffnungslosigkeit geprägt. Dadurch erscheint das Leben sinnlos. Selbstmordgedanken bestimmen den Alltag. Viele Betroffene hält lediglich die Angst vor einem qualvollen Sterbe-Prozess davon ab den Suizid zu begehen. Leider ist aber auch das Gegenteil traurige Gewissheit. In letzter Konsequenz beenden viele Betroffene den unerträglichen Zustand mit dem Freitod.
Burnout: Die Heilungschancen stehen gut
Sie konnten Sie ein Bild über die verschiedenen Phasen machen. Bitte versuchen Sie stets optimistisch zu sein. Wir wissen: Leichter gesagt als getan. Als Betroffener möchte man diese Sätze am allerwenigsten hören. Dennoch ist es ratsam, sich vor Augen zu halten, dass die Heilungschancen gut sind. Auch ein Burnout geht vorbei. Wichtig ist nur, dass Sie sich fachspezifische Hilfe suchen.
Durch die Kenntnisse der verschiedenen Phasen wurde es Ihnen ermöglicht, mehr über ein Burnout zu erfahren. Dadurch verbessern sich auch die Heilungschancen.